# taz.de -- Ukrainischer Oppositioneller gefoltert: Geschmolzenes Metall im Gesicht
       
       > Regierungsgegner Bulatow wurde durch Misshandlungen zu Falschaussagen
       > gezwungen. Der Ukrainer erhebt schwere Vorwürfe gegen „russsischsprachige
       > Folterer“.
       
 (IMG) Bild: Dmitri Bulatow (l.) und Vitali Klitschko im Januar in Kiew.
       
       VILNIUS afp | Der ukrainische Regierungsgegner Dmitri Bulatow ist nach
       eigenen Angaben von „russischsprachigen Folterern“ zu Geständnissen
       gezwungen worden. Bulatow sagte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im
       litauischen Vilnius, er habe vor einer Kamera sagen müssen, dass er ein
       US-Spion sei, dass er Geld aus den USA für die Proteste auf dem Kiewer
       Unabhängigkeitsplatz bekommen habe und dass die Amerikaner ihn dazu
       motiviert hätten, Unruhen gegen die ukrainische Regierung anzuzetteln.
       
       „Als sie mich schlugen, habe ich auf meinem Gesicht etwas wie geschmolzenes
       Metall gespürt, sehr, sehr heiß“, sagte Bulatow in dem Krankenhaus, in dem
       er seit seiner Ankunft am Sonntag medizinisch behandelt wird. Wegen der
       schweren Folter sei er „zu allem bereit“ gewesen. Er habe derartige
       Schmerzen gehabt, dass er seine Peiniger sogar gebeten habe, ihn zu töten.
       Er habe gedacht, dass es „Mitglieder russischer Sonderdienste“ gewesen
       seien, auf jeden Fall „Profis“.
       
       Der 35-jährige Bulatow war vergangene Woche schwer verletzt in einem Dorf
       bei Kiew aufgetaucht. Er gab an, am 22. Januar verschleppt, danach
       gefoltert und schließlich in einem Wald ausgesetzt worden zu sein. In den
       vergangenen Wochen sollen dutzende weitere Aktivisten entführt und
       gefoltert worden sein.
       
       Die ukrainische Justiz hatte Bulatow, nach dem wegen des Verdachts der
       „Organisation massiver Unruhen“ gefahndet wurde, die Ausreise gestattet.
       Die litauischen Behörden bestätigten am Dienstag, dass Bulatow gefoltert
       wurde.
       
       6 Feb 2014
       
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