# taz.de -- USA reagieren auf Krim-Drohung: „Mehr Ehrgeiz und Aggressivität“
       
       > Mit einer Krisensitzung und einem langen Telefonat reagiert US-Präsident
       > Obama auf die Krim-Krise. Die Opposition verlangt weitere Schritte.
       
 (IMG) Bild: Ist sich des Ernsts der Lage bewusst: Barack Obama.
       
       WASHINGTON taz | Mit Warnungen an die Adresse Moskaus und mit einem
       Finanzhilfeangebot an Kiew haben die USA am Samstag vergeblich versucht,
       die Lage in der Ukraine zu entschärfen. Im Weißen Haus fand eine
       hochkarätig besetzte Krisensitzung statt.
       
       Barack Obama telefonierte eineinhalb Stunden lang mit dem russischen
       Präsidenten. Chuck Hagel sprach mit dem russischen Verteidigungsminister.
       Und in New York nannte US-Botschafterin Samantha Power die russische
       Intervention in der Ukraine „gefährlich und destabilisierend“ und verlangte
       die dringende Entsendung einer internationalen Schlichtungskommission auf
       die Krim, wo sie „deeskalieren und den Dialog ermöglichen“ solle.
       
       Nach dem Telefonat zwischen Obama und Putin veröffentlichten das Weiße Haus
       und der Kreml ihre Versionen des Gesprächs. Aus dem Weißen Haus verlautete,
       Obama habe an Putin appelliert, für eine Deeskalation in der Ukraine zu
       sorgen, seine Truppen abzuziehen und von jeder weiteren Einmischung in der
       Ukraine abzusehen.
       
       Als erste diplomatische Konsequenz aus der Krise in der Ukraine hat das
       Weiße Haus am Samstag seine Mitarbeit an den Vorbereitungen für den im Juni
       im russischen Sotschi geplanten G-8 Gipfel „suspendiert“. Die kanadische
       Regierung fällte dieselbe Entscheidung. Zusätzlich rief Kanada seinen
       Botschafter aus Moskau zurück. Umgekehrt rechtfertigte der Kreml die
       russische Intervention in der Ukraine mit „Gefahren für Leben und
       Gesundheit von russischen Bürgern“.
       
       John McCain, Obamas ehemaliger republikanischer Gegenkandidat von 2008 und
       jetziger Senator für Arizona, hat den US-Präsidenten aufgefordert,
       konkreter zu werden.
       
       Nachdem Obama am Freitag gedroht hatte, eine Verletzung der ukrainischen
       Souveränität werden „einen Preis“ für Russland haben, verlangte der
       Republikaner, dass der US-Präsident diesen „Preis“ definiert. „Er muss
       sagen, worin dieser Preis besteht und Schritte tun, um das durchzusetzen“,
       sagte McCain. Andernfalls würde Putin wegen der US-amerikanischen
       Untätigkeit „noch mehr Ehrgeiz und Aggressivität“ entwickeln.
       
       US-Außenminister John Kerry hat der ukrainischen Regierung eine sofortige
       Leihgabe in Höhe von einer Milliarde Dollar angeboten. Im Telefonat mit dem
       amtierenden ukrainischen Präsidenten Oleksandr Turchynov hat Kerry am
       Samstag erneut von der „starken Unterstützung der USA“ für die
       Selbstbestimmung des ukrainischen Volkes gesprochen.
       
       2 Mar 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dorothea Hahn
       
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