# taz.de -- Mord an IRA-Anführer in Irland: Weggefährte ist verdächtig
       
       > Am Karfreitag ist ein ehemaliger ranghoher Vertreter einer
       > IRA-Splittergruppe erschossen worden. Nun kam es zu einer ersten
       > Festnahme. Aus den eigenen Reihen des Opfers.
       
 (IMG) Bild: Verabschiedet sich aus dem Amt, Nordirlands Ex-Premier Peter Robinson.
       
       BELFAST dpa/ap | Nach dem Mord an einem früheren Führungsmitglied einer
       IRA-Splittergruppe am Karfreitag ist in Belfast ein 26-Jähriger
       festgenommen worden. Der Mann werde derzeit verhört, teilte die nordirische
       Polizei am Samstag mit. Das 43 Jahre alte Opfer war am Vortag auf einem
       Industriegelände im früher umkämpften Westen Belfasts erschossen worden.
       Wie Anwohner berichteten, brachten Bewaffnete Tommy Crossan am Freitag zu
       einem Treibstofflager und schossen ihm dort aus geringer Entfernung in den
       Kopf.
       
       Zuvor soll es Todesdrohungen gegen den Mann aus den eigenen Reihen gegeben
       haben. Er hatte früher zum Führungskader der Continuity IRA (CIRA) gehört
       und sechs Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis verbracht.
       
       Für die Tat hatte zunächst niemand die Verantwortung übernommen. Doch
       Polizei und Politiker vermuteten jemanden aus den eigenen Reihen der CIRA.
       Die Gruppe beschuldigte Crossan den Angaben zufolge, Geld aus Überfällen
       einbehalten und Informationen über Kameraden an den britischen Geheimdienst
       gegeben zu haben. Crossan bestritt die Vorwürfe, wollte aber auch nicht aus
       seinem Heimatbezirk im katholischen Westen von Belfast fliehen.
       
       Der Karfreitag als hoher christlicher Feiertag hat große Symbolkraft für
       die Katholiken im Nordirland-Konflikt, in dem sich bis heute
       republikanische Katholiken und pro-britische Protestanten gegenüberstehen.
       Zuletzt hatte es bei den republikanischen Rebellen immer wieder interne
       Graben- und Machtkämpfe gegeben. Der nordirische Regierungschef Peter
       Robinson verurteilte den Mord.
       
       Die IRA tötete während ihrer 27 Jahre dauernden aktiven Zeit fast 1.800
       Menschen. Ihr Ziel war es, Nordirland von Großbritannien zu lösen. Die
       größte IRA-Fraktion verzichtete 2005 auf Gewalt, andere militante
       Splittergruppen sind aber noch aktiv.
       
       19 Apr 2014
       
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