# taz.de -- US-Militärhilfe für Ägypten: Helikopter für den Anti-Terrorkampf
       
       > Die USA haben ihre Militärhilfe für Ägypten wieder aufgenommen:
       > Washington rüstet das Land mit „Apache“-Hubschraubern auf.
       
 (IMG) Bild: Kampfhubschrauber vom Typ „Apache“ wird es demnächst auch in Ägypten geben
       
       KAIRO/WASHINGTON dpa | Trotz ihrer Kritik an Menschenrechtsverstößen in
       Ägypten rüsten die USA das arabische Land im Anti-Terror-Kampf weiter auf.
       US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sagte seinem ägyptischen Kollegen
       Sidki Sobhi die Lieferung von zehn „Apache“-Hubschraubern zu, wie das
       Pentagon in der Nacht auf Mittwoch nach einem Telefonat der beiden
       mitteilte.
       
       Die Helikopter sollten bei der Bekämpfung von Extremisten auf der
       Sinai-Halbinsel zum Einsatz kommen. In Kairo kam derweil ein General der
       Ordnungspolizei bei einem Attentat ums Leben.
       
       Die USA hatten ihre Militärhilfe nach dem Sturz des islamistischen
       Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Juli 2013 eingeschränkt.
       Aus Washington hieß es damals, dass Lieferungen von Kampfflugzeugen,
       Kampfhubschraubern, großen Panzern und Raketen gestrichen seien, solange es
       keine Fortschritte in Richtung Demokratie gebe. Allerdings sollten Hilfen
       für Anti-Terror-Einsätze sowie zur Grenzsicherung weiterlaufen.
       
       Nach Angaben des Pentagons soll nun die Lieferung der zehn
       Kampfhubschrauber der ägyptischen Regierung helfen, gegen Extremisten
       vorzugehen, „die die Sicherheit der USA, Ägyptens und Israels bedrohen“.
       Hagel habe seinen Kollegen zudem darüber informiert, dass Außenminister
       John Kerry dem US-Kongress bald bescheinigen werde, dass Ägypten seine
       strategische Partnerschaft mit den USA aufrechterhalte und die Auflagen des
       Friedensvertrags mit Israel erfülle. Dies sei für künftige Finanzhilfen an
       Kairo notwendig.
       
       Hagel habe Sobhi zugleich gesagt, dass die Regierung in Kairo Schritte in
       Richtung Demokratie unternehmen und die Grundrechte aller Ägypter
       respektieren müsse.
       
       ## Vorgehen gehen Muslimbrüder
       
       Im Norden der Sinai-Halbinsel haben sich seit den Umstürzen des Arabischen
       Frühlings 2011 islamistische Milizen breitgemacht. Erst vor zwei Wochen
       stuften die USA die Al-Kaida-nahe Gruppe Ansar Beit al-Makdis (ABM) mit
       Stützpunkten auf dem Sinai als terroristische Organisation ein.
       
       Die ägyptische Regierung geht allerdings mit der Begründung, gegen
       Terroristen zu kämpfen, auch gegen Anhänger der inzwischen verbotenen
       Muslimbruderschaft vor. Im März sorgten Todesurteile gegen Hunderte
       Islamisten international für Empörung. Die USA drohten Ägypten mit
       Konsequenzen, sollten die „skrupellosen“ Urteile vollstreckt werden. Auch
       Ex-Präsident Mursi wird derzeit wegen Terrorvorwürfen der Prozess gemacht.
       Am Dienstag fand eine Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
       
       Seit der Entmachtung Mursis hat die Zahl der Angriffe auf Polizei und Armee
       zugenommen. Die Muslimbruderschaft, zu der Mursi gehört, bestreitet jede
       Beteiligung an der Anschlagserie. Am Mittwoch fiel ein General der
       Ordnungspolizei einem Attentat zum Opfer. Nach Angaben lokaler TV-Sender
       detonierte in dem Kairoer Vorort „6. Oktober“ ein Sprengsatz neben dem Auto
       des Generals.
       
       Ende Mai wird in Ägypten ein neuer Präsident gewählt. Beobachter rechnen
       mit einem Sieg von Ex-Militärchef Abdul Fattah al-Sisi.
       
       23 Apr 2014
       
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