# taz.de -- Bilanz: Das ganze schöne Geld
       
       > Erster Bericht über die Einkünfte der Chefetagen in Hamburgs öffentlichen
       > Unternehmen: Im Hafen und bei Saga und Hochbahn wird gut verdient.
       
 (IMG) Bild: HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters (l.) verdient mit 1.007.000 Euro fünfeinhalbmal so viel wie Bürgermeister Olaf Scholz (m.).
       
       Klaus-Dieter Peters verdient am meisten. Auf eine satte Million Euro kam
       der Vorstandschef der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) im Jahr 2012.
       Das geht aus dem Beteiligungsbericht über Hamburgs öffentliche Unternehmen
       hervor, den der Senat am Dienstag vorlegte. Er enthält erstmals die
       Vergütungen der Vorstände und Geschäftsführer der 89 Unternehmen, an denen
       die Stadt Hamburg beteiligt ist.
       
       Eben das hatte die Bürgerschaft im März vorigen Jahres auf Antrag der SPD
       einstimmig beschlossen. Nach dem deutschen Corporate Governance Kodex (CGK)
       müssen öffentliche Unternehmen seit 2012 die Vergütungen ihrer Top-Manager
       im Anhang ihres Jahresabschlusses offenlegen, erstmals also in den
       Bilanzen, die im zweiten Quartal dieses Jahres vorgelegt werden (siehe
       Kasten). Die Bürgerschaft indes verlangte, dass der Senat das Parlament von
       sich aus informieren solle. Die Abgeordneten sollten sich die Informationen
       nicht selbst zusammenstellen müssen.
       
       Der Bericht liegt nun vor und enthält eine Darstellung der
       durchschnittlichen Bezüge zwischen 2000 und 2012. Die Vergütungen der
       Vorstände und Geschäftsführungen werden, so der Senat, „aufgeteilt in
       Grundvergütung und variable Vergütung individualisiert angegeben“.
       
       Und deshalb erfährt die Öffentlichkeit nun, dass HHLA-Chef Peters 2012 ein
       Grundeinkommen von 465.000 Euro bezog zuzüglich zweier Boni von 542.000
       Euro – insgesamt also 1.007.000 Euro. Damit verdient der 60-jährige
       Speditionskaufmann als Hamburgs bestbezahlter Stadtstaat-Manager mehr als
       fünfmal so viel wie sein oberster Dienstherr. Bürgermeister Olaf Scholz
       kommt übers Jahr auf 177.577 Euro. Auch Peters drei Vorstandskollegen
       stehen mit jeweils gut 700.000 Euro ganz oben im Einkommensranking – der
       jahrelangen und weltweiten Schifffahrtskrise zum Trotz.
       
       Aber auch in anderen Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung gibt es gutes
       Geld zu verdienen. Hochbahn-Chef Günter Elste strich 360.000 Euro ein,
       Flughafen-Boss Michael Eggenschwiler 355.000, Lutz Basse (Saga) 328.000,
       Jens Meier von der Hamburg Port Authority glatte 300.000, Michael Beckereit
       (Hamburg Wasser & Energie) immerhin noch 292.000 und Messe-Chef Bernd
       Aufderheide 250.000 Euro. Bestverdienende Frauen sind Natalie Leroy von
       Hamburg Wasser mit 250.000, Ulla Kopp von der Messe mit 235.000 und Ulrike
       Riedel (Hochbahn) mit 230.000 Euro.
       
       Einige Manager hatten sich vehement gegen die Offenlegung ihrer Bezüge
       gewehrt. Seit 2013 enthalten neu abgeschlossene Verträge aber eine
       entsprechende Klausel. Der Bericht wird jetzt der Bürgerschaft zugeleitet
       und wahrscheinlich noch im Juni vor der Sommerpause debattiert.
       
       29 Apr 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven-Michael Veit
       
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