# taz.de -- Der sonntaz-Streit: „Baby, ich zeig dir Welt”
       
       > Wenn dieses Jahr „Shades of Grey” in die Kinos kommt, verfolgen
       > Millionen, wie eine Frau Dominanz genießt. Darf man Machos wieder lieben?
       
 (IMG) Bild: Laut einer Allensbach-Studie glauben 64 Prozent der befragten Männer, dass es mit der Gleichberechtigung langsam reiche
       
       „Komm, Baby, ich zeig dir die Welt.“ Lieber einen Macho als den
       postmodernen Mann, der die No-Carb-Diät fastet, findet Judith Luig. Die
       Autorin von „Breitbeiner: Warum wir Machos trotzdem mögen“ findet
       Macho-Attitüden seien eben unterhaltend; „ein Mann, der weiß, was er will,
       ist sexy“, schreibt sie im [1][sonntaz-Streit der Woche zur Frage]: „Darf
       man Machos wieder lieben?”
       
       Frauen würden von ihrer Selbstsicherheit und Entschiedenheit angezogen –
       wenn sie Machos auch nicht länger als für „ein kleines Intermezzo“ lieben
       sollten, denn: „Eindimensionalität wird dann doch auf Dauer fade“.
       
       „Einen modernen Macho – so einen Mann brauche ich“, schreibt auch
       BDSM-Bloggerin Devana Remold, „denn ich bin eine starke Frau mit einem
       starken Willen“. Nur mit jemandem, mit dem sie sich auf Augenhöhe fühle,
       könne sie auch ihrer sexuellen Neigung nachgeben.
       
       Millionen werden in diesem Jahr verfolgen, wie es eine Frau genießt, der
       Dominanz eines Mannes zu verfallen, wenn die Erfolgstriologie „Shades of
       Grey“ in die Kinos kommt.
       
       Man könnte das als Rollback bezeichnen, als anachronistisch – oder als
       emanzipierte Sehnsucht. Wie überfordert Männer von den an sie gestellten
       Forderungen sind, zeigt die Studie „Wie tickt der Mann?“ des Instituts für
       Demoskopie Allensbach. Ihr zufolge glauben 64 Prozent der Männer, dass es
       mit der Gleichberechtigung langsam reiche. Dass sie inzwischen übertrieben
       sei, glaubt fast jeder dritte Mann.
       
       „Auf die Augenhöhe kommt es an, auf gleiche Rechte, vor allem auf gleiche
       Würde und Respekt“, findet Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin der
       Grünen im Bundestag. Männer, die sich wie Machos verhalten, müssten das
       kapieren, schreibt sie im Streit der Woche: „Die Gegenwehr von Frauen bei
       der Debatte um Sexismus und #Aufschrei hat dies mehr als deutlich gezeigt.“
       Andererseits habe doch erst der Feminismus Frauen die Freiheit gebracht, zu
       lieben wen sie wollen, schreibt Philosophin und Autorin Antje Schrupp: „Und
       schließlich hat ja auch eines unserer größten Vorbilder, Simone de
       Beauvoir, einen Macho geliebt.“
       
       Die Streitfrage beantworten außerdem Drag-Queen Olivia Jones; Nicole von
       Horst, Studentin und eine der #aufschrei-Initiatorinnnen; Chris Köver,
       Mitbegründerin und Co-Chefredakteurin des Missy Magazine; Petra Balzer,
       Coach für Fach- und Führungskräfte und Leser Norman Aretz – in der
       [2][sonntaz vom 3./4. Mai 2014].
       
       3 May 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Der-sonntaz-Streit/!137502/
 (DIR) [2] /!137756
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Elena Savova
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Streitfrage
 (DIR) Chauvinismus
 (DIR) BDSM
 (DIR) Streitfrage
 (DIR) HipHop
 (DIR) Tatort
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Fetischmodel über sexuelle Neigungen: „Kinky sein ist meine Religion“
       
       Mit einem Schwanz kann man keine Frauen hypnotisieren, sagt BDSM-Starlet
       Rain DeGrey. Feministinnen seien allerdings „fucking bullshit“.
       
 (DIR) Der sonntaz-Streit: Darf man Machos wieder lieben?
       
       Starke Frauen wollen Männer, die zu ihrer Schwäche stehen. So soll Begehren
       in Zeiten der Emanzipation sein. Ist alles andere konservativ?
       
 (DIR) Samy Deluxe über Testosteron: „Ich trage nicht immer rosa Socken“
       
       Der Rapper Samy Deluxe über sein neues Album „Männlich“, Machotum, und den
       Zusammenhang von Narzissmus und Depressionen.
       
 (DIR) Hamburg-„Tatort“ mit Til Schweiger: Breitbeinig den Kiez retten
       
       Jaja, Macho-Schweiger kann bloß Macho-Schweiger spielen. Damit verhilft er
       dem trutschigen Tatortformat aber endlich mal zu Spannung und Action.