# taz.de -- Zensur in China: „Kaum noch nutzbar“
       
       > China weitet die Zensur kurz vor dem 25. Jahrestag der Niederschlagung
       > der Proteste auf dem Tiananmen-Platz aus. Das bekommt auch Google zu
       > spüren.
       
 (IMG) Bild: Immerhin, sie steht noch: Googles Zentrale in Peking.
       
       PEKING afp | Kurz vor dem 25. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der
       Proteste auf dem Tiananmen-Platz sind die Dienste des US-Internetkonzerns
       Google in China fast vollständig blockiert.
       
       Betroffen sind ausländische Versionen der Google-Homepage, der
       E-Mail-Dienst Gmail, die Such- und Übersetzungsfunktionen sowie die
       Bilderdatenbank, wie die [1][//zh.greatfire.org/:Gruppe GreatFire.org,] die
       chinesische Webzensur dokumentiert, erklärte. Google sei in China damit
       „kaum noch nutzbar“.
       
       Ein Google-Sprecher sagte, das Unternehmen habe mit der Blockade nichts zu
       tun. Bei einer umfangreichen Überprüfung sei herausgekommen, dass „auf
       unserer Seite alles gut ist“. Seinen Angaben zufolge sind die
       Google-Dienste in China zumindest teilweise zu erreichen.
       
       China zensiert das Internet stark. Ausländische Websites wie das
       Videoportal Youtube und der Kurzbotschaftendienst Twitter sind gesperrt.
       Google zog sich im Jahr 2010 wegen der Zensur aus China zurück. Seitdem
       werden die Nutzer auf die Google-Seite aus Hongkong weitergeleitet. Bei
       Internetsuchmaschinen lag der Marktanteil von Google in China zuletzt nur
       noch bei 1,2 Prozent.
       
       In der Nacht zum 4. Juni 1989 war die chinesische Armee mit Panzern gegen
       Studenten vorgegangen, die seit Wochen auf dem Platz des Himmlischen
       Friedens für mehr Demokratie demonstriert hatten. Dabei wurden hunderte,
       möglicherweise sogar tausende Menschen getötet. Die Führung in Peking
       begründete das Vorgehen mit der Notwendigkeit, das „Chaos“ zu beenden.
       
       Vor vergleichbaren Jahrestagen weiten die chinesischen Behörden stets die
       Zensurmaßnahmen aus und erhöhen ihren Druck auf die Opposition. In den
       vergangenen Wochen wurden bereits mehrere Menschenrechtsanwälte,
       Journalisten und Aktivisten festgenommen.
       
       3 Jun 2014
       
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