# taz.de -- Sport: Ökolympia in Berlin
       
       > Der Bund für Umwelt und Naturschutz stellt sein eigenes nachhaltiges
       > Olympiakonzept für die Stadt vor. Eine Bewerbung für die Spiele müsse vor
       > allem der Bevölkerung nutzen.
       
 (IMG) Bild: Hier könnte, meint der BUND, mal ein Olympia-Dorf entstehen.
       
       Kaum zu glauben, aber wahr: Ein Umweltverband sagt Ja zu Olympia – stellt
       dafür allerdings Bedingungen. Am Dienstag präsentierte der Bund für Umwelt
       und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Papier, in dem er Eckpunkte für ein
       ökologisches und stadtverträgliches Konzept für Olympia 2024 in Berlin
       formuliert. Der Verband gibt sich sicher: Nachhaltige Spiele in Berlin sind
       vorstellbar.
       
       Der BUND weiß natürlich, dass eine Großveranstaltung wie Olympia
       Belastungen für die Natur mit sich bringt. Doch der Verband bemüht sich um
       eine pragmatische Haltung. „Wir sind für Olympia, wenn es ökologisch,
       sozial und wirtschaftlich vertretbar ist“, sagte Tilmann Heuser,
       Landesgeschäftsführer des BUND. Im Klartext: Für die Umweltschützer sind
       die Spiele dann vorstellbar, wenn für sie das Stadtbild nicht völlig
       umgekrempelt wird. Einem städtebaulichen Großprojekt erteilen sie insofern
       eine Absage. Nachhaltig sei Olympia, wenn die Stadt auf bereits bestehende
       Infrastruktur zurückgreife und mögliche Investitionen in Neubauten oder
       Verkehr nach der Olympiade der Bevölkerung zugute kämen.
       
       Mit diesem Vorstoß wollen die Umweltschützer auch dafür sorgen, dass die
       Bürger früh an der Debatte um eine Olympiabewerbung beteiligt werden. Er
       wolle die Bürger bereits vor einer möglichen Bewerbung in die Debatte über
       konkrete Konzepte einbinden, sagte Heuser – und damit vermeiden, dass die
       Bewerbung daran scheitert, dass Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Planung
       übergangen werden und die Spiele keinen Rückhalt in der Bevölkerung finden.
       
       ## Nachnutzung für Tegel
       
       Die ersten Vorschläge des BUND sehen so aus: Das Olympiadorf, in dem
       mindestens 16.000 Menschen unterkommen sollen, kann sich der BUND als Teil
       des Nachnutzungskonzeptes für den Flughafen Tegel vorstellen. Nach den
       Spielen könnten Studierende oder Senioren die Bauten als Wohnungen nutzen.
       
       Auch über ausreichend große Sportstätten wie etwa das Olympiastadion
       verfügt Berlin nach Einschätzung der Umweltschützer. Bereits bestehende
       Trainings- und Wettkampfgelände könnten zudem saniert werden. Für
       Sportarten wie Beachvolleyball könne die Stadt auf wieder abbaubare
       Konstruktionen zurückgreifen.
       
       Auch in Sachen Verkehr sieht der BUND Berlin gut aufgestellt. Im Nahverkehr
       könnten Investitionen auch den Einwohnern nützen, erläutert Heuser. Von
       einer Modernisierung von S- und U-Bahn sowie einer intelligenten Vernetzung
       der Verkehrsmittel würden auch die Berliner profitieren.
       
       17 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Matthias Bolsinger
       
       ## TAGS
       
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