# taz.de -- Feuer-Mutproben: Leicht entflammbar
       
       > Sich mit Spiritus begießen, anzünden, das Ganze filmen, hochladen,
       > fertig: „Fire Challenge“ ist das neue heiße Ding in den sozialen
       > Netzwerken.
       
 (IMG) Bild: Sinnloses Spiel mit dem Feuer: Für hohe Klickzahlen zünden Jugendliche sich selbst an.
       
       Der 16-jährige Fernando Valencia hat sich selbst in Brand gesetzt. Mit
       Nagellackentferner. Nur ganz kurz wollte er eigentlich brennen, verlor dann
       aber die Kontrolle und landete mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus.
       
       Mit politischem Protest hatte das nichts zu tun. „Fire Challenge“ nennt
       sich das, was unter US-amerikanischen Jugendlichen gerade ein kleiner Trend
       ist: sich selbst anzünden, das Ganze filmen, irgendwo im Netz posten und
       damit andere herausfordern, den gleichen Blödsinn zu machen. In den meisten
       Fällen sind es Teenager, die sich leicht brennbare Substanzen über den
       Körper kippen, sich in Flammen aufgehen lassen und sich dann - wenn es denn
       klappt - schnell wieder löschen.
       
       Videos, auf denen das zu sehen ist, werden hunderttausendfach angeklickt
       und nachgemacht. Challenge accepted. Natürlich geht das oft schief und
       endet in der Notaufnahme. „Ich kann nicht mehr sagen, als dass es eine
       dumme Idee war“, sagte der 16-jährige Fernando Valencia zu [1][ABC News] in
       Los Angeles.
       
       Über zwei Millionen Treffer liefert das Suchwort „Fire Challenge“ bei
       Youtube. Mal wieder eine neue absurde Mutprobe. Zuvor hat man gewetteifert,
       wer die schärfste Chili essen kann oder sich traut, in eiskaltes Wasser zu
       springen. Lauter selbsternannte Social-Media-Stuntmänner. Jetzt setzt man
       sich eben selbst in Brand. Es wird schwer werden, da noch einen
       draufzusetzen.
       
       Wozu in aller Welt das gut sein soll? Vielleicht, um sich kurz zu
       vergewissern, dass man noch da ist. Schmerz fühlt und tatsächlich auch
       sterben könnte. Oder um sich als Märtyrer zu inszenieren, der sich opfert
       für die Internet-Community, die sich das dann in Dauerschleife angucken
       kann. Hauptsache man hat was richtig Krasses gemacht. Und noch viel
       wichtiger: Hauptsache alle haben's gesehen.
       
       Vielleicht liegt da irgendwo dann auch doch noch eine Aussage versteckt,
       auch wenn die Social-Media-Stuntmänner diese garantiert nicht einmal
       mitbekommen. Denn Irgendetwas kann da doch nicht stimmen, wenn Langeweile
       und Bedeutungsdrang so groß sind, dass man ohne Hemmschwelle sein Leben
       riskiert und es für eine gute Idee hält, sich einfach mal anzuzünden.
       
       7 Aug 2014
       
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 (DIR) [1] http://abcnews.go.com/US/dumb-idea-teen-burned-fire-challenge-warns/story?id=24828402
       
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 (DIR) Sara Lienemann
       
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