# taz.de -- Flüchtlinge in England: Menschen in Containern gefunden
       
       > Englische Hafenarbeiter fanden in den Containern Männer, Frauen und
       > Kinder. Sie hatten gerufen und geklopft – ein Mann ist tot.
       
 (IMG) Bild: Hafenarbeiter im englischen Tilbury.
       
       TILBURY dpa | Arbeiter haben 35 Menschen in einem Schiffscontainer in einem
       großen englischen Frachthafen entdeckt. Ein Mann starb am Samstag noch vor
       Ort. Die anderen wurden in Krankenhäuser gebracht, teilte die Polizei in
       Essex mit. Die Flüchtlinge, die über Seebrügge in Belgien ins englische
       Tilbury östlich von London gelang waren, sollen vom indischen Subkontinent
       stammen. Viele der ausgemergelten Männer, Frauen und Kinder seien stark
       dehydriert und unterkühlt gewesen, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte.
       Laut Polizei waren sie eine „erhebliche Zeitspanne“ in dem Container
       eingeschlossen.
       
       Zu den Gruppe gehörten mindestens sieben Kinder. Weitere Details, etwa ihr
       Alter und ihre Reiseroute, waren zunächst nicht bekannt. Beim Entladen der
       64 Container des Frachtschiffs hatten Hafenarbeiter in Tilbury Klopfen und
       lautes Rufen gehört.
       
       Die britische Polizei behandelt den Fall als Tötungsdelikt. Man betrachte
       die Menschen in dem Container als Opfer von Menschenhandel und wolle nun
       die verantwortliche Schlepperbande aufspüren, sagte ein Sprecher. Die Opfer
       würden verhört und sollten dann den Grenzbehörden übergeben werden.
       
       Die internationale Polizeibehörde Interpol und die belgischen Behörden sind
       eingeschaltet. Die belgischen Behörden seien derzeit dabei, alle
       verfügbaren Fotos und Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras
       auszuwerten, sagte ein Sprecher der belgischen Bundespolizei der Agentur
       Belga. „Wir untersuchen auch, wie die Kontrolle (des Containers) abgelaufen
       ist und wir versuchen, den Lastwagen ausfindig zu machen, der den Container
       angeliefert hat.“
       
       In den vergangenen Jahren sind immer wieder Menschen bei der Flucht in
       Containern erstickt, erfroren, verdurstet oder verhungert. In
       Großbritannien stranden weniger Flüchtlinge als etwa in Italien. Ein
       Einzelfall ist der Vorfall in Tilbury aber nicht: Im Juni wurden neun
       Bootsflüchtlinge im Ärmelkanal vor Dover gerettet, wo der Motor ihres
       Schlauchboots versagte. Anfang August entdeckte der Fahrer eines
       Kühltransporters laut BBC 16 Flüchtlinge in seinem Laster in Surrey in
       Südengland.
       
       17 Aug 2014
       
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