# taz.de -- 2. Spieltag Fußball-Bundesliga: Zwei Spiele, keine Tore
       
       > Nicht mal per Elfmeter konnte Freiburg gegen Mönchengladbach treffen –
       > kassierte aber auch kein Tor. Auch Mainz und Hannover neutralisierten
       > sich beim 0:0.
       
 (IMG) Bild: Um Him-mels wil-len: Freiburgs Trainer Christian Streich
       
       MAINZ/FREIBURG dpa | Nach dem Sieben-Tore-Festival im Europacup hat
       Borussia Mönchengladbach mit einer Nullnummer beim SC Freiburg den Vorstoß
       in die obere Tabellenregion der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Elf von
       Trainer Lucien Favre musste sich beim 0:0 am Sonntag wie schon zum
       Saisonauftakt gegen den VfB Stuttgart (1:1) mit einer Punkteteilung
       begnügen. Auch die Freiburger, die mit einem 0:1 bei Eintracht Frankfurt
       gestartet waren, warten noch auf den ersten Sieg. Dabei vergab Admir
       Mehmedi mit einem kläglich verschossenen Foulelfmeter in der 63. Minute die
       große Chance auf einen dreifachen Punktgewinn der Breisgauer.
       
       „Das Spiel war nicht so fantastisch. Es hat das Tempo gefehlt. Ich bin seit
       Februar 2011 in Gladbach und wir haben das erste Mal hier einen Punkt
       geholt. Vor einigen Monaten haben wir hier 2:4 verloren, aber zehnmal
       besser gespielt. Daher können wir zufrieden sein“, sagte Gladbachs Trainer
       Favre und Tony Jantschke ergänzte: „Wenn wir unsere Historie in diesem
       Stadion sehen, ist das sogar ein Zusatzpunkt. Irgendwie kriegen wir das
       hier nicht hin.“
       
       24.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion, darunter auch Bundestrainer
       Joachim Löw, sahen ein von Taktik geprägtes Spiel mit nur wenigen
       gefährlichen Strafraumszenen und echten Torchancen. Die Borussia
       präsentierte zwar die reifere Spielanlage, entwickelte aber im Abschluss zu
       wenig Durchschlagskraft. Kein Vergleich zum furiosen 7:0 am Donnerstag in
       der Europa-League-Qualifikation gegen den FK Sarajevo. Die gefährliche
       Gladbach-Offensive um den neuen Torjäger Branimir Hrgota kam diesmal kaum
       zur Entfaltung.
       
       Dabei hatte die Borussia, die wieder mit Weltmeister Christoph Kramer trotz
       dessen Fitnessrückstands begann, zunächst den besseren Start erwischt. In
       der vierten Minute prüfte Branimir Hrgota, der in den ersten vier
       Pflichtspielen schon sieben Tore erzielt hatte, den Freiburger Schlussmann
       Roman Bürki. Zehn Minuten später setzte Granit Xhaka einen Schuss über das
       Tor. Gladbachs Torjäger Maxi Kruse stand im Duell mit seinem Ex-Club indes
       noch nicht im Kader. Der Stürmer hatte am Montag nach seiner
       Harnleiter-Operation wieder das Training aufgenommen.
       
       ## Schahin hängt in der Luft
       
       Die Gastgeber benötigten gut 20 Minuten, um das Spiel ausgeglichener zu
       gestalten. In der Offensive blieb die Elf von Trainer Christian Streich
       aber harmlos. Dani Schahin, der unter der Woche vom Ligakonkurrenten FSV
       Mainz 05 auf Leihbasis in den Breisgau gekommen war, hing genauso wie
       Sturmkollege Mehmedi weitgehend in der Luft. Ein Distanzschuss von Schahin
       in der 39. Minute sorgte erst für Gefahr, als Tony Jantschke den Ball
       gefährlich abfälschte. Der Einsatz von Schahin war nötig geworden, nachdem
       Karim Guédé wegen seiner Roten Karte am vergangenen Wochenende für zwei
       Spiele gesperrt worden war.
       
       Im zweiten Durchgang wurden die Gastgeber mutiger und hatten auch gleich
       ihre erste ernsthafte Torchance. Pavel Krmas kam aus spitzem Winkel zum
       Schuss, traf dabei aber den Ball nicht richtig (48.). Kurz darauf musste
       Gladbach-Keeper Yann Sommer gegen Jonathan Schmid klären (58.). Schmid war
       es auch, der kurz darauf im Strafraum zu Boden ging, für einen Elfmeter
       reichte die Aktion nicht aus (61.).
       
       Nur eine Minute später gab es dann aber doch den Elfmeterpfiff von
       Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen). Jantschke kam gegen Felix Klaus zu
       spät und brachte seinen Gegenspieler zu Fall. Mehmedi ließ die große Chance
       ungenutzt und setzte den Ball weit über das Tor. Ein Weckruf war die Aktion
       für die Borussia aber nicht. Hrgota fand überhaupt keine Bindung zum
       Beispiel und wurde gegen Thorgan Hazard ausgewechselt.
       
       ## Mainz nur auf dem Transfermarkt offensiv
       
       Auch bei der Bundesliga-Heimpremiere des neuen Trainers Kasper Hjulmand hat
       der FSV Mainz 05 den ersehnten Erfolg verpasst. Gegen Hannover 96 kam der
       FSV am Sonntag daheim vor 27.647 Zuschauern nicht über ein 0:0 hinaus und
       wartet nach dem Ausscheiden in Europa League und DFB-Pokal auch in der Liga
       weiter auf das erste Erfolgserlebnis.
       
       Immerhin machten die Mainzer auf dem Transfermarkt Schlagzeilen: Kurz vor
       dem Anpfiff verkündete Manager Christian Heidel die Verpflichtung des
       offensiven Mittelfeldspielers Pablo de Blasis vom griechischen Club Asteras
       Tripolis, gegen den Mainz in der Europa-League-Qualifikation gescheitert
       war. Außerdem leiht der Club Herthas Stürmer Sami Allagui für ein Jahr aus.
       Nahezu perfekt sind auch die Verpflichtungen von Dortmunds Jonas Hofmann
       und Philipp Wollscheid von Bayer Leverkusen, die am Montag den Medizincheck
       absolvieren sollen. Bereits am Freitag war der Spanier Jairo Samperio
       verpflichtet worden.
       
       Die Gäste aus Hannover begannen mit Übersicht und dominierten die Mainzer,
       denen Nikolce Noveski, Joo-Ho Park und Petar Sliskovic verletzt fehlten,
       mit mehr Ballbesitz. Mainz ging erfolgreicher aus den Zweikämpfen hervor.
       Die Mannschaften neutralisierten sich so über weite Strecken. Es dauerte
       eine Viertelstunde bis zur ersten Torchance: Ja-Cheol Koo zog auf der
       Außenbahn an Hiroki Sakai vorbei, flankte auf Christoph Moritz und der
       köpfte gegen die Laufrichtung von Keeper Ron-Robert Zieler. Der Ball flog
       aber am Tor vorbei.
       
       Kurz zuvor hatte es einen Aufreger im Strafraum der Hannoveraner gegeben:
       Leonardo Bittencourt drückte Koo herunter und brachte ihn zu Fall,
       Schiedsrichter Stegemann ließ aber weiterlaufen. Eine ähnliche Szene auf
       der anderen Seite eine knappe Viertelstunde später: Marcelo und Hiroshi
       Kiyotake, der sein erstes Heimspiel für Hannover machte, duellierten sich
       im Strafraum, es kam wohl zu einer Berührung. Auch diese Szene ließ
       Stegemann weiterlaufen (28.).
       
       ## Umtriebiger Okazaki
       
       Nach etwa einer halben Stunde nahmen die Mainzer, bei denen sich der
       22-jährige Malli auf der Position von Filip Djuricic im offensiven
       Mittelfeld ausprobieren durfte, das Heft in die Hand: Über den über Links
       drängenden Junior Diaz, der im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Paderborn
       in der Startaufstellung stand, und den umtriebigen Shinji Okazaki drängte
       Mainz. Okazaki war es auch, der die beste Chance der ersten Spielhälfte für
       Mainz einleitete: Von der Strafraumgrenze flankte er vors Tor, Kapitän
       Julian Baumgartlinger versuchte es mit einem Volleyschuss, traf allerdings
       neben das Tor (34.). Im Spielaufbau der Rheinhessen gab es aber noch zu
       viele Fehler.
       
       Kurz vor der Halbzeitpause gab es für Hannover aus dem Nichts die beste
       Möglichkeit: Bittencourt flankte von rechts auf Joselu, der per Kopf am
       starken Schlussmann Loris Karius scheiterte (43.).
       
       Nach dem Wechsel kam der bis dahin engagierte aber ohne zwingende Aktionen
       gebliebene Kiyotake besser ins Spiel und mit ihm nach und nach Hannover:
       Nachdem der Mainzer Stefan Bell ungewollt für ihn auflegte, drehte Kiyotake
       sich mit einer klugen Körpertäuschung den Weg frei und zog aus 15 Metern ab
       – Moritz musste auf der Linie retten (51.). Joselu grätschte noch einer
       Flanke des eingewechselten Artur Sobiech hinterher (77.), ins Tor ging der
       Ball aber auch da nicht. Mainz' Moritz schoss noch einmal aus 16 Metern
       über das Tor (83.). So blieb es bei der Punkteteilung.
       
       31 Aug 2014
       
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