# taz.de -- Störfall im Emsland: Explosion auf Ölfeld
       
       > Zwischen Meppen und Lingen explodiert eine Ölförderanlage, vier Menschen
       > kommen ins Krankenhaus. Umweltschäden seien nicht zu befürchten, so die
       > Behörden.
       
 (IMG) Bild: Explosion auf dem Ölfeld Bramberge nahe der Ortschaft Geeste: Ursache noch ungeklärt.
       
       GEESTE taz | Auf dem Ölfeld Bramberge nahe Geeste im Emsland ist am
       Dienstagabend eine Förderanlage explodiert. Gelöscht war der Brand erst am
       Mittwoch. Zum Zeitpunkt der Explosion waren sieben ArbeiterInnen anwesend.
       Vier wurden schwer verletzt und in Spezialkliniken gebracht.
       
       Die genaue Ursache der Explosion ist unklar. ErmittlerInnen des zuständigen
       Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sowie von Feuerwehr
       und Polizei gehen derzeit davon aus, dass bei routinemäßigen
       Wartungsarbeiten Gas austrat, das sich entzündete. Woher das Gas stammte
       und wie genau es in Brand geriet, sei aber noch nicht bekannt, teilte das
       LBEG mit.
       
       Die Bohranlage mit der Bezeichnung „Bramhar 10 a“ liegt auf dem
       siebtgrößten deutschen Ölfeld und ist von Ackerflächen umgeben. Damit die
       Feuerwehr die Brandstelle erreichen konnte, musste zunächst ein Maisfeld
       abgemäht werden. Wohngebiete sind nicht in direkter Nähe.
       
       Derzeit erwarten die Behörden keine großen Umweltschäden. „Größere Mengen
       Öl sind nicht ausgelaufen“, sagt Rochus Rieche vom LBEG der taz. Dennoch
       seien Auswirkungen auf die Umwelt durch Brand und Löschwasser „natürlich
       möglich“. Bei der Brandlast habe es sich um Gas und die Förderwinde
       gehandelt, aber nicht um Öl. „Ölverunreinigungen hat es nach jetzigem
       Kenntnisstand nicht gegeben“, so Rieche. Trotzdem haben Feuerwehr und THW
       in den umliegenden Bächen vorsorglich Ölsperren verlegt.
       
       Nach Problemen mit den Förderanlagen in der Region gefragt, sagt Michael
       Fuest, grüner Fraktionsvorsitzender im Kreistag Emsland: „Jein“. Die hohen
       Ölpreise ließen es für Firmen wieder lukrativ erscheinen, auch in ehemals
       als unprofitabel eingeschätzten Gegenden nach dem Rohstoff zu bohren,
       erzählt er. In den 1980er- und 90er-Jahren stillgelegte Anlagen seien auch
       im Emsland wieder in Betrieb genommen worden. Dabei platze auch mal eine
       marode Pipeline, so Fuest: „Das passiert immer wieder.“ Am Standort
       Bramberge habe man insgesamt wenig Probleme. Dennoch: „Ein Restrisiko bei
       der Erdölförderung bleibt eben“, sagt der Grüne.
       
       Ganz so möchte Rieche vom LBEG das nicht stehen lassen: In Niedersachsen
       sei es nicht ohne Weiteres möglich, stillgelegte Bohrungen wieder in
       Betrieb zu nehmen. Die Bohrlöcher werden bei der Stilllegung verfüllt.
       Allerdings könnten Unternehmen neue Löcher bohren. „Das ist eine
       wirtschaftliche Betrachtungsweise. Ich könnte jetzt aber kein konkretes
       Beispiel nennen, wo das gemacht wurde“, sagt Rochus.
       
       Schäden an Pipelines kämen zwar vor, „ich will aber nicht sagen oft“.
       Insgesamt schätzt er die Anzahl an Vorfällen auf fünf bis 20 pro Jahr. Auch
       kleinere Brände gebe es immer wieder, wenn auch deutlich seltener. Das
       Unglück vom Montag sei eine andere Kategorie. Bei GDF Suez, eines von vier
       Förderunternehmen im Norden, habe das LBEG als Aufsichtsbehörde „keine
       Auffälligkeiten“ zu berichten.
       
       24 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hannes Stepputat
       
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