# taz.de -- Comicfigur Mafalda wird 50 Jahre alt: Haltet die Welt an, ich will aussteigen
       
       > Mafalda stammt aus der argentinischen Mittelschicht, mag keine Suppe und
       > hinterfragt permanent die Gesellschaft. Ihre Comicstrips sind bis heute
       > aktuell.
       
 (IMG) Bild: Eine argentinische Ikone: Mafalda und ihr Schöpfer Quino bei einer Ausstellung zum 50. Geburtstag.
       
       BUENOS AIRES afp | Sie ist altklug, frech und sorgt sich um den
       Weltfrieden: Mafalda ist ein Mädchen mit einem besonderen Blick auf die
       Welt. Am Montag feiert die beliebte Comicfigur aus Argentinien ihren 50.
       Geburtstag. Obwohl seit mehr als 40 Jahren keine neuen Mafalda-Geschichten
       veröffentlicht wurden, hat die Figur bis heute einen festen Platz in der
       argentinischen Kultur.
       
       Mafalda stammt aus der argentinischen Mittelschicht und hinterfragt
       permanent die Gesellschaft. Sie mag keine Suppe und kritisiert den Umgang
       der Erwachsenen mit der Welt. Sie sorgt sich um wirtschaftliche und soziale
       Probleme, kritisiert Ungerechtigkeit, Korruption, Kriege und
       Umweltverschmutzung. „Haltet die Welt an, ich will aussteigen“, ist einer
       der bekanntesten Sprüche Mafaldas. „Das Schlimme an Familien ist, dass
       jeder der Vater sein will“, lautet ein anderes Bonmot.
       
       Mafalda kämpfe „vor allem gegen die menschliche Dummheit“, sagte ihr
       Schöpfer, der argentinischen Zeichner Quino einmal. „Ich hätte niemals
       gedacht, dass Mafalda auch nach 50 Jahren noch aktuell ist“, erklärte der
       inzwischen 82 Jahre alte Künstler, der mit bürgerlichem Namen Joaquín
       Salvador Lavado Tejón heißt. Es sei erstaunlich, dass die Jahrzehnte alten
       Zeichnungen „noch immer zu aktuellen Problemen passen“.
       
       Auch Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner würdigte die Verdienste der
       Comicfigur. Mafalda habe gesellschaftliche Probleme angesprochen, „in einer
       Zeit, in der bestimmte Dinge nicht gesagt werden durften und Wörter
       verboten waren“, hob die Staatschefin hervor.
       
       Ursprünglich sollte das Mädchen mit dem runden Gesicht und der großen roten
       Schleife im dunklen Haar in einer Werbung für Haushaltsgeräte auftreten.
       Diese wurde jedoch niemals veröffentlicht. Zwei Jahre später, am 29.
       September 1964, erschien dann der erste Mafalda-Comic in einer
       argentinischen Wochenzeitung. Bis 1973 hatten die Zeichnungen einen festen
       Platz in der Tageszeitung El Mundo. Die Mafalda-Bücher wurden in 26
       Sprachen übersetzt, alleine in Argentinien wurden mehr als 20 Millionen
       Exemplare verkauft.
       
       Ihr Schöpfer Quino wurde in diesem Jahr mit Ehrungen überhäuft. Der runde
       Geburtstag der Comicfigur wurde in den vergangenen Monaten mit zahlreichen
       Ausstellungen in Argentinien und Europa gefeiert. Auch wenn Quino seit 1973
       keine neuen Mafalda-Geschichten mehr erfand, ist das aufmüpfige Mädchen bis
       heute ein beliebtes Motiv auf T-Shirts, Taschen, Postkarten oder
       Schulheften. In Buenos Aires wird Mafalda mit einer Statue geehrt. Auch ein
       Platz in der argentinischen Hauptstadt ist nach ihr benannt.
       
       29 Sep 2014
       
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