# taz.de -- Abstimmung mit knappem Ausgang: Grünes Herzschlagfinale
       
       > Die Grünen küren Katharina Fegebank und Jens Kerstan zu ihrem Spitzenduo.
       
 (IMG) Bild: Das neue grüne Traumpaar: Katharina Fegebank und Jens Kerstan nach ihrer Nominierung.
       
       HAMBURG taz | Jens Kerstan musste erst einmal tief durchatmen. Das sei „ein
       Herzschlagfinale“ gewesen, befand der frisch in das Spitzenduo für den
       Bürgerschaftswahlkampf hineingewählte Chef der
       Grünen-Bürgerschaftsfraktion, um gleich darauf wieder zu frotzeln: "Wer
       einen grünen Parteitag überlebt, der geht gestärkt in den Wahlkampf". In
       einer Kampfkandidatur hatte sich Kerstan wenige Minuten zuvor auf dem
       Grünen Landesmitgliederversammlung äußerst knapp mit 131 zu 124 gegen
       Ex-Justizsenator Till Steffen durchgesetzt – und das für seine Wahl
       notwendige Quorum dabei nur um eine Stimme überboten.
       
       Katharina Fegebank hatte zuvor ohne Gegenkandidatin den „weiblichen“ Platz
       in dem Spitzenduo mit 90,2 Prozent der Stimmen problemlos erlangt."Ich bin
       bereit, ich will es wissen", eröffnette die 37-Jährige ihre rede, in der
       sie zugleich davor warnte, nach der Wahl "Als Sättigungsbeilage der SPD auf
       dem Koalitionsteller zu landen."
       
       Kerstan war im Duell um den "männlichen" Spitzenplatz leicht favorisiert
       zum Parteitag in Wilhelmsburg angereist, sein Rivale Steffen aber hatte
       nach Auffassung vieler Mitglieder die kämpferischere und ausgefeiltere Rede
       gehalten. "Wir wollen Bob-Marley-Days statt Harley-Days!" plädierte er für
       eine buntere Stadt.
       
       Unterschiedliche Positionen vertraten die beiden Kontrahenten an zwei
       Punkten: Während Steffen das Mitregieren an der Seite der Sozialdemokraten
       zum Wahlziel erklärte, konnte sich Kerstan einen erneuten Oppositionsplatz
       vorstellen, sollten bei der SPD zu wenig grüne Inhalte durchsetzbar sein.
       Zudem plädierte Kerstan für eine Olympiabewerbung Hamburgs, wollte diese
       aber an bestimmte Forderungen knüpfen, während Steffen sich gegen eine
       Bewerbung aussprach.
       
       Auch in der anschließenden Debatte um ein Wahlprogramm siegte Kerstans
       Position knapp: Mit 59 zu 53 Stimmen setzte sich der Antrag "Olympia? Eine
       Chance für Hamburg - wenn die Bedingungen stimmen" gegen den Antrag
       "Olympia? So nicht" durch.
       
       28 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Bürgerschaftswahl 2015
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Listenaufstellung bei den Grünen: Klares Votum für die „letzte Linke“
       
       Bei der Nominierung des Spitzenpersonals der Grünen erzielt Spitzenduo
       Fegebank/ Kerstan passable Ergebnisse. Innenpolitikerin Antje Möller musste
       lange bangen.