# taz.de -- AWO streikt in NRW: Geschäftsführer findet's nutzlos
       
       > Der Warnstreik bei der Arbeiterwohlfahrt in NRW geht weiter. Bei einem
       > hohen Tarifabschluss drohe einigen Einrichtungen die Insolvenz, sagt der
       > Geschäftsführer.
       
 (IMG) Bild: Verdi fordert eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um 100 Euro plus 3,5 Prozent.
       
       DÜSSELDORF dpa | Im Tarifstreit um höhere Löhne und mehr Urlaub sind
       Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt Nordrhein-Westfalen erneut in den
       Warnstreik getreten. Mehrere Kitas blieben am Freitag geschlossen, in
       zahlreichen Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen gebe es nur
       Notdienste, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer.
       
       Am Mittag ist in Bochum eine zentrale Kundgebung geplant. Der
       Geschäftsführer der Awo Deutschland, Gero Kettler, bezeichnete den
       Arbeitskampf in der Rheinischen Post am Freitag als „äußerst ungewöhnlich,
       völlig nutzlos und unverständlich“. Bei einem zu hohen Tarifabschluss drohe
       einigen Einrichtungen die Insolvenz, sagte er.
       
       Die Gewerkschaft will mit dem Warnstreik in der laufenden Tarifrunde ihrer
       Forderung nach höheren Löhnen Nachdruck verleihen. Am Donnerstag hatten
       sich bereits rund 2.250 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Mit
       mindestens genauso vielen rechnete der Verdi-Verhandlungsführer am Freitag.
       
       AWO-Chef Kettler warnte die Beschäftigten, den Bogen nicht zu überspannen.
       Ein übertriebener Tarifabschluss könne einige AWO-Einrichtungen in
       wirtschaftliche Probleme bringen. „Die dortigen Verantwortlichen würden
       dann zunächst versuchen, aus der Tarifbindung auszutreten. Ein nächster
       Schritt wäre eine noch stärkere Arbeitsverdichtung. Am Ende bliebe wohl
       nichts anderes übrig, als defizitäre Einrichtungen zu schließen, die wir
       uns aus sozialpolitischen Erwägungen bislang noch geleistet haben“, drohte
       er in der Rheinischen Post.
       
       In Nordrhein-Westfalen arbeiten etwa 36.000 Menschen in rund 3.000
       Einrichtungen und Diensten für die Awo. Verdi fordert unter anderem eine
       Erhöhung der monatlichen Einkommen um 100 Euro plus 3,5 Prozent und einen
       Tag mehr Urlaub. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 28. Oktober in
       Düsseldorf angesetzt.
       
       10 Oct 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Awo
 (DIR) NRW
 (DIR) Streik
 (DIR) Tarifverhandlungen
 (DIR) Awo
 (DIR) Streik
 (DIR) Bahn
 (DIR) Kirche
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Arbeitskampf in NRW: 5,7 Prozent mehr für Awo-Mitarbeiter
       
       Tarifeinigung bei der Arbeiterwohlfahrt in NRW: Nach mehreren Warnstreiks
       haben die Tarifparteien einen Kompromiss erarbeitet.
       
 (DIR) Folgen des Streiks der Lokführer: Der Pendler am Morgen hat Sorgen
       
       Neun Stunden streikten die Lokführer im Nah- und Fernverkehr, seit
       Mittwochmorgen fahren die Züge wieder. Verschwunden sind die Probleme damit
       nicht.
       
 (DIR) Kommentar Streik der Lokführer: Die Bahn macht immobil
       
       Der gängige Vorwurf heißt, Spartengewerkschaften kämpfen nur um die eigenen
       Privilegien. Auf die Lokführer bezogen, greift das zu kurz.
       
 (DIR) Tarifvertrag unterschrieben: Kirche wird normaler Arbeitgeber
       
       In Niedersachsen unterschreiben die Diakonie und die Gewerkschaft Ver.di
       einen Tarifvertrag. Damit verlässt der kirchliche Sozialverband seinen
       Sonderweg.