# taz.de -- Nordseeküste Schleswig-Holsteins: Dutzende tote Seehunde gefunden
       
       > Seit Tagen werden etliche tote Seehunde an der Küste angespült.
       > Tierschützer gehen davon aus, dass ein Virus dafür verantwortlich ist.
       
 (IMG) Bild: Die Seehundstaupe tötete vor zwölf Jahren schon einmal über 20.000 Seehunde an der Küste.
       
       HUSUM dpa | Tierschützer befürchten im Wattenmeer ein Massensterben von
       Seehunden. Derzeit werden an Schleswig-Holsteins Nordseeküste zahlreiche
       tote und schwer kranke Seehunde gefunden. „Seit Ende vergangener Woche
       waren es auf Helgoland und Amrum täglich jeweils fünf bis zehn Tiere, auf
       Sylt bis zu 16“, sagte am Montag Hendrik Brunckhorst vom Nationalparkamt in
       Husum. Viele der Tiere seien bereits mehrere Jahre alt gewesen.
       
       In Büsum untersuchen Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover, ob
       Staupe- oder Influenzaviren eine Rolle spielen. Letztere seien für die
       dänische Ostseeinsel Anholt nachgewiesen worden, wo im August mehr als
       hundert tote Seehunde gefunden worden waren. Erste Ergebnisse sollen im
       Laufe der Woche vorliegen.
       
       In der Vergangenheit hatten Tierschützer bei zwei Ausbrüchen der
       Seehundstaupe ein Massensterben der Meeressäuger an den Küsten von Nord-
       und Ostsee beobachtet. 1988 verendeten rund 18.000 Tiere, 2002 wurden rund
       21.700 tote Tiere gezählt.
       
       Das Virus verbreitet sich an den Liegeplätzen der Seehunde. Bei einem
       Ausbruch wird das Immunsystem geschwächt. Überlebende Tiere bilden
       Antikörper und sind danach für eine Zeit immun gegen die Seuche. Die
       Abwehrkräfte lassen jedoch mit jedem Jahr nach.
       
       14 Oct 2014
       
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