# taz.de -- Arbeitskampf der GDL: Streikpause angedeutet
       
       > Im Tarifstreit zwischen Bahn und GDL ist keine Lösung in Sicht.
       > Bahnreisende können in der kommenden Woche wohl dennoch erst mal
       > aufatmen.
       
 (IMG) Bild: Kann mal ausschlafen: Hamburger Hauptbahnhof.
       
       BERLIN dpa | Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat
       eine siebentägige Streikpause ab Montag in Aussicht gestellt. „Ich denke,
       dass wir über die nächste Woche reden und dass wir dort eine Pause einlegen
       von mindestens sieben Tagen“, sagte Weselsky am Samstagabend im
       ZDF-heute-journal. Dieses Wochenende müssen Reisende aber nach wie vor mit
       erheblichen Einschränkungen rechnen. Bundesverkehrsminister Alexander
       Dobrindt (CSU) forderte Bahn und GDL erneut auf, den festgefahrenen
       Tarifkonflikt schnell zu entschärfen.
       
       Zum Beginn oder Ende der Herbstferien in neun Bundesländern trafen die
       Lokführer mit ihrem Streik am Samstag die Bahnkunden hart. Etwa zwei
       Drittel der Fernzüge standen seit dem frühen Samstagmorgen still. Auch
       Regionalbahnen fuhren nur nach einem Ersatzfahrplan. Die GDL will den
       Streik trotz wiederholt geäußerter Verhandlungsbereitschaft der Deutschen
       Bahn bis zum Montagmorgen durchziehen.
       
       Weselsky sagte am Nachmittag in Dresden, es sei unvermeidbar, Reisende zu
       beeinträchtigen. Auf den Vorwurf, Streiks in der Ferienzeit auszurufen,
       entgegnete er: „Es ist immer Hauptreisezeit, an sieben Tagen in der Woche.“
       
       Ein neues Tarifangebot der Bahn hatte die GDL am Freitag abgelehnt. Dieses
       sah für die Lokführer eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt 5
       Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten vor. Von dem Konzern
       erwartete die Gewerkschaft „verhandelbare Angebote“. Am Ende entscheide die
       Bahn, „ob wir in den Verhandlungsmodus kommen oder in den nächsten
       Arbeitskampf“, sagte Weselsky.
       
       Bedingung der GDL für Tarifgespräche mit der Bahn ist es, neben den
       Lokführern auch für das übrige Zugpersonal wie Zugbegleiter oder
       Bordgastronomen zu verhandeln. Für diese Berufsgruppen führt jedoch die
       größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Gespräche.
       
       Dobrindt forderte die GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. „Wenn
       in Tarifverhandlungen konkrete Angebote auf dem Tisch liegen, sollte
       verhandelt werden“, sagte der CSU-Politiker der Zeitung Bild am Sonntag.
       Die Bahn sei das zentrale Verkehrsmittel in Deutschland mit Millionen
       Fahrgästen täglich. Tarifauseinandersetzungen wie auch Streiks seien ein
       elementarer Bestandteil der Tarifautonomie, „dazu gehört aber auch die
       Verpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang damit, das heißt auch die
       Folgen für betroffene Dritte möglichst gering zu halten“, sagte Dobrindt.
       
       19 Oct 2014
       
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