# taz.de -- Wahl in Mosambik: Regierungspartei hat die Nase vorn
       
       > Bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Mosambik kommt die
       > Befreiungsfront Frelimo ersten Ergebnissen zufolge auf über 60 Prozent.
       
 (IMG) Bild: Stimmenauszählung in Maputo.
       
       JOHANNESBURG taz | Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in
       Mosambik am vergangenen Mittwoch zeichnet sich ein weiterer Erfolg für die
       Regierungspartei Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront) ab. Nach der
       Auszählung von etwa einem Viertel der Wählerstimmen aus 17.000 Wahllokalen
       kommen die ehemalige Befreiungsbewegung und ihr Kandidat Filipe Nyusi auf
       über 60 Prozent. Die Haupt-Oppositionspartei Renamo (Nationaler Widerstand
       Mosambiks) mit ihrem Kandidaten Afonso Dhlakama holte etwa 30 Prozent. Die
       MDM (Demokratische Bewegung Mosambik), eine neue politische Kraft,
       erreichte mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Daviz Simango auf Anhieb 7,5
       Prozent.
       
       Die Oppositionsparteien warfen der Regierung Wahlbetrug vor. Renamo-Führer
       Dhlakama sprach von einer „Farce“ und forderte Neuwahlen. Das hatte
       Befürchtungen hervorgerufen, Dhlakama werde nach einem unbefriedigenden
       Wahlergebnis erneut zu den Waffen greifen und Anschläge verüben. Allerdings
       lenkte der Chef der Ex-Rebellenbewegung ein und bot der Regierung einen
       Dialog an. „Es muss Verhandlungen für eine friedliche Lösung geben“, sagte
       der 61-Jährige am Samstag in der Hauptstadt Maputo. Überdies versicherte er
       nach einem Treffen mit Diplomaten der Europäischen Union, es werde nie
       wieder Krieg in Mosambik geben.
       
       Internationale Wahlbeobachter hatten die Wahlen weitgehend als frei und
       fair beurteilt. UN-Chef Ban Ki Moon lobte die friedliche Atmosphäre. Er
       erklärte, die Wahlen seien transparent gewesen, obwohl es an einigen Orten
       Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Dhlakama hatte behauptet, die
       Regierungspartei habe Urnen mit zusätzlichen Stimmen befüllt. Zudem hätten
       Tausende Wähler in seiner Region im Norden und in der Zentralprovinz nicht
       abstimmen können, weil ihre Namen nicht im Wahlregister aufgeführt gewesen
       seien. Die Wahlkommission und die Beobachter forderten ihn auf, Beweise
       vorzulegen.
       
       Dhlakamas Renamo hatte in den vergangenen zwei Jahren mit Guerilla-Attacken
       im Norden des Landes für politische Instabilität gesorgt. Dhlakama war vom
       bisherigen Präsidenten Armando Guebuza zu Gesprächen eingeladen worden, die
       im vergangenen September zu einem Friedensvertrag zwischen der Renamo und
       der Frelimo führten. Die beiden Parteien hatten sich seit der
       Unabhängigkeit von Portugal 1975 bis zum Ende des Bürgerkrieges 1992
       bekämpft.
       
       19 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martina Schwikowski
       
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