# taz.de -- Studentenentführung in Mexiko: Angel Aguirre Rivero tritt ab
       
       > Der Gouverneur des Bundesstaates Guerrero hat sein Amt niedergelegt. 43
       > Studenten sind in Iguala verschwunden. Der örtliche Bürgermeister gilt
       > als der Drahtzieher.
       
 (IMG) Bild: Bilder der verschwundenen Studenten bei einer Demonstration.
       
       CHILPANCINGO ap | Wegen des spurlosen Verschwindens von 43
       Lehramtsstudenten in Iguala hat der Gouverneur des südmexikanischen
       Bundesstaates Guerrero sein Amt niedergelegt. Angel Aguirre Rivero gab am
       Donnerstag bekannt, er lege seine Geschäfte auf Eis, die Abgeordneten des
       Staates sollten entscheiden, wer Guerrero nun führen solle. Aguirre war von
       Beginn an ein Ziel der Proteste über den Vorfall gewesen, in den Politiker
       und Polizei verstrickt sein sollen.
       
       „In dieser tragischen Situation lehne ich es ab, dass sich die öffentliche
       Debatte darauf fokussiert, ob der Gouverneur in seiner Position bleibt oder
       nicht“, sagte Aguirre. Er verwies darauf, dass er bereits vorher angeboten
       habe, seinen Posten zur Verfügung zu stellen, wenn dies zu einer Lösung der
       Situation beitragen würde. Er war 2011 zum Gouverneur von Guerrero ernannt
       worden, seine Amtszeit wäre regulär 2015 abgelaufen.
       
       Am 26. September war es im 200 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt gelegenen
       Iguala zu einer Auseinandersetzung zwischen Studenten und der Polizei
       gekommen. Die Beamten eröffneten das Feuer auf vier Busse, die die jungen
       Menschen gekapert hatten. Sechs Personen, unter ihnen drei Studenten, kamen
       dabei um, zwölf weitere wurden verletzt. Seit dem Vorfall fehlt von 43
       Studenten jede Spur. Die meisten von ihnen waren am Lehrerkolleg Ayotzinapa
       eingeschrieben, das in Mexiko für radikalen Aktivismus bekannt ist.
       
       Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam hatte am Mittwoch bekanntgegeben,
       dass die Ermittler den Bürgermeister von Iguala als Drahtzieher der Tat
       entlarvt hätten. José Luis Abarca habe die Polizeiattacke angeordnet und
       die Verhaftung der Studenten befohlen, weil er eine angeblich von ihnen
       geplante Störaktion bei einem Auftritt seiner Frau befürchtet habe. Die
       jungen Leute seien dann der Bande Guerreros Unidos übergeben worden.
       
       Ein Problem für Aguirre ist, dass er und Abarca derselben politischen
       Partei angehören, der linken Demokratischen Revolutionspartei. Aguirre soll
       zudem ein bestimmtes Maß an Korruption in seinem Staat geduldet haben.
       Selbst der Rückhalt innerhalb seiner Partei war zuletzt immer geringer
       geworden.
       
       24 Oct 2014
       
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