# taz.de -- Milliarden für Spitzenforschung: Eliteunis dürfen weiter hoffen
       
       > Bund und Länder pumpen Milliarden in die Spitzenforschung. Wer davon
       > profitiert, ist offen. Studierendenvertreter sind sauer.
       
 (IMG) Bild: 25 Milliarden Euro sollen in die schlausten Köpfe fließen
       
       BERLIN taz | Die Politiker von Bund und Ländern wollen die
       milliardenschwere Förderung von Spitzenforschung und Eliteunis fortsetzen.
       Von 2017 an soll mindestens noch einmal der gleiche Betrag wie bisher –
       insgesamt 2,7 Milliarden Euro – in die sogenannte Exzellenzinitiative
       fließen.
       
       Des Weiteren erneuerten Bund und Länder in ihrer Gemeinsamen
       Wissenschaftskonferenz (GWK) den Hochschulpakt. Sie wollen auch künftig
       zusätzliche Studienplätze finanzieren und die Hochschulen ermuntern, die
       Zahl der Studienabbrecher zu senken. Die Unis sollen ein Zehntel der
       Paktmittel dafür nutzen, die Studienqualität zu verbessern.
       
       Die GWK-Vorsitzenden, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und die
       rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD), stellten
       das 25-Milliarden-Paket am Donnerstag in Berlin in seltener Eintracht vor.
       „Ein guter Tag für die Studierenden“, sagte Wanka. „Ein superguter Tag für
       die Wissenschaft“, ergänzte Ahnen.
       
       Mit dem Anspruch, wissenschaftliche Leuchttürme in der gleichförmigen
       deutschen Hochschullandschaft zu schaffen, startete die damalige
       Bundesregierung 2006 den Exzellenzwettbewerb für die besten
       Forschungsverbünde, Doktorandenkollegs und Unis.
       
       Aktuell werden 99 Exzellenzeinrichtungen gefördert, darunter 11 sogenannte
       Eliteunis. Ihre Förderung läuft 2017 aus. Wie es dann weitergeht, ist
       offen. Bund und Länder wollen zunächst die Ergebnisse der von ihnen
       eingesetzten Kommission abwarten, die die Exzellenzinitative gerade
       evaluiert und 2016 ihren Bericht vorlegt. Erst danach soll dann die nächste
       Runde starten.
       
       ## Humboldt-Uni drängt zur Eile
       
       Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, sagte
       der taz, er sei dennoch erleichtert. „Das ist ein sehr wichtiges Signal,
       und ich kann damit leben, dass die Form der Formate noch nicht feststeht.“
       Auch die Fortsetzung des Hochschulpakts sei zu begrüßen.
       
       Allerdings mahnte Olbertz, das Grundgerüst der neuen Exzellenzinitiative
       bis Mitte nächsten Jahres auszuarbeiten, damit die neue Ausschreibung
       Anfang 2016 starten könne. „Wir können uns keine Hängepartie leisten“,
       sagte Olbertz. Das ist zwar bisher nicht vorgesehen, aber Olbertz ist
       optimistisch, dass die Zeitabläufe noch nachjustiert werden.
       
       Die Humboldt-Universität war 2012 in der zweiten Runde in den Kreis der
       Eliteunis aufgenommen worden. Für die Gruppe der Nachrücker fühle man sich
       in besonderer Verantwortung, beruhigte Wissenschaftsministerin Ahnen.
       
       Kritik kam allerdings von Studierenden. Vertreter des Dachverbands der
       Studierenden (fzs) monierten gestern: „Bevor wir uns überhaupt über
       Exzellenz und Spitzenforschung unterhalten, sollte eine auskömmliche
       Finanzierung des gesamten Hochschulsystems sichergestellt sein.“
       
       Die Beschlüsse müssen die Ministerpräsidenten der Länder auf ihrer Sitzung
       am 11. Dezember noch absegnen. Die Zustimmung gilt allerdings als sicher,
       da die Wissenschaftskonferenz im Einvernehmen mit den Finanzministern
       tagte.
       
       31 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Lehmann
       
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