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       Im Kampf gegen die Unsitte, sich unter freiem Himmel zu erleichtern, greift
       der indische Bundesstaat Gujarat zu drastischen Maßnahmen. Nach einem am
       späten Montagabend vom Parlament verabschiedeten Gesetz müssen künftig alle
       Bewerber für ein öffentliches Amt eine Toilette in ihrem Domizil
       nachweisen. Alle Vertreter der örtlichen Regierung müssen binnen sechs
       Monaten erklären, ob sie eine eigene Toilette besitzen – wenn sie nicht
       entlassen werden wollen.
       
       Mit der Maßnahme will die Regierung von Gujarat die hygienischen Zustände
       insgesamt verbessern und insbesondere gegen die geläufige Verseuchung des
       Trinkwassers mit Darmbakterien vorgehen. Sie erklärte, sie unterstütze
       bereits mit finanziellen Anreizen den Einbau von Toiletten, doch wolle sie
       mit dem neuen Gesetz mit gutem Beispiel vorangehen. Indiens
       Ministerpräsident Narendra Modi stammt aus Gujarat. Auch er setzt sich
       dafür ein, dass jeder Haushalt in seinem Land binnen vier Jahren eine
       Toilette haben soll.
       
       Laut dem UN-Kinderhilfswerk (Unicef) erleichtern sich 594 Millionen
       Menschen in Indien – und damit fast die Hälfte der Bevölkerung – draußen.
       Das ist vor allem für Frauen und Mädchen nicht ungefährlich, vor allem wenn
       sie nachts in die Felder gehen: Immer wieder werden sie dabei Opfer von
       sexuellen Übergriffen. So wurden zwei zwölf und 14 Jahre alte Mädchen im
       vergangenen Mai offenbar von einer Gruppe Männer [1][vergewaltigt und
       brutal getötet], als sie in einem Feld in der Nähe ihrer Hütte ihr Geschäft
       erledigen wollten. (afp)
       
       12 Nov 2014
       
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