# taz.de -- Tarifstreit bei der Bahn: Beamtenbund droht mit Eskalation
       
       > Im Tarifkonflikt droht der Beamtenbund mit großangelegten Streiks. Die
       > Verhandlungen für Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG
       > gehen am Freitag weiter.
       
 (IMG) Bild: Zurückbleiben: Die Streikkasse für Arbeitskämpfe der Lokführer ist prall gefüllt.
       
       BERLIN/FRANKFURT AM MAIN rtr | Der Beamtenbund droht der Deutschen Bahn mit
       „einem der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten“. Der Konzern müsse der
       Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bis Mittwoch ein Angebot „ohne
       Vorbedingungen“ unterbreiten, sagte der Zweite Vorsitzende des
       Beamtenbunds, Willi Russ, der Süddeutschen Zeitung. „Im Vergleich zu dem,
       was uns dann bei der Bahn bevorstehen wird, war alles Bisherige nur
       Kinderkram.“
       
       Der Beamtenbund verwaltet als Dachorganisation die Streikkasse, aus der die
       Lokführer ihre Arbeitskämpfe finanzieren. Künftige Streiks würden nicht an
       Geld scheitern, sagte Russ. Die GDL will zunächst bis zum 11. Januar auf
       Streiks verzichten.
       
       Das Bundeskabinett hat in dieser Woche ein Gesetz zur Tarifeinheit
       beschlossen, durch das sich kleine Berufsgewerkschaften in ihrer Existenz
       bedroht sehen. Sie befürchten, künftig keine Tarifverträge mehr aushandeln
       und erstreiken zu dürfen. „Das schweißt alle Gewerkschaften im Beamtenbund
       zusammen“, sagt Russ. „Da wackelt keiner einen Millimeter.“ Bei den
       Tarifverhandlungen geht es am Freitag um die rund 100.000 Mitglieder der
       mit der GDL konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG.
       
       In der mittlerweile vierten Runde hat die EVG vom Unternehmen ein
       „ordentliches Angebot“ angemahnt. Von einer neuen Tarifstruktur, die eine
       stärkere Rolle der Konkurrenzgewerkschaft GDL ermöglichen könnte, will
       EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba hingegen nichts wissen. Die
       Bahn hatte dazu einen ersten Vorschlag gemacht. „Wir haben eine
       Tarifstruktur, die sich bewährt hat, es gibt überhaupt keinen Grund, hieran
       etwas zu verändern“, hatte Rusch-Ziemba erklärt.
       
       12 Dec 2014
       
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