# taz.de -- Bayer verliert Rechtsstreit in Indien: Krebsmedikament darf billig bleiben
       
       > Auch das höchste indische Gericht bestätigt: Die Zwangslizenz für ein
       > Generikum von Bayers Krebsmittel Nexavar wird nicht aufgehoben.
       
 (IMG) Bild: Krebsforschung bei Bayer: An den Ergebnissen dürfen auch andere partizipieren.
       
       NEU DELHI/LEVERKUSEN dpa | Der Pharmakonzern Bayer hat im Streit um sein
       Krebsmittel Nexavar vor dem höchsten indischen Gericht eine Niederlage
       erlitten. Das Gericht wies die Forderung Bayers nach Aufhebung einer
       Zwangslizenz für eine billigere Generikumversion des Medikaments zurück. Es
       soll weiterhin für Patienten in Indien erschwinglich bleiben.
       
       Das Gericht bestätigte damit am Freitag die Entscheidungen von niedrigeren
       Instanzen, berichtete the Economic Times. Im Juli hatte sich ein Gericht in
       Mumbai geweigert, die Zwangslizenz des indischen Generika-Herstellers Natco
       Pharma aufzuheben. Natco verkauft eine Monatsdosis für umgerechnet etwa 140
       Euro, während das Krebsmittel bei Bayer etwa 4.400 Euro kostet.
       
       In einer ersten Reaktion sagte ein Sprecher von Bayer HealthCare: „Wir sind
       enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts.“ Die Entscheidung werde
       derzeit geprüft. Danach werde über weitere Schritte entschieden.
       
       Die indische Patentbehörden hatten Natco 2012 erstmals eine Zwangslizenz
       zur Produktion des in Nexavar enthaltenen Wirkstoffes Sorafenib Tosylate
       erteilt, das zur Behandlung von Leber- und Nierenkrebs eingesetzt wird.
       Natco zahlt für die Nutzung eine von den Umsätzen abhängige Lizenzgebühr.
       
       Das Urteil könnte weitere Auswirkungen auf andere patentierte Medikamente
       ausländischer Pharmakonzerne in Indien haben. Auch Konzerne wie Roche oder
       Novartis mussten bereits in Indien Niederlagen im Streit um Schutzrechte
       hinnehmen. Hilfsorganisationen wie Ärzte Ohne Grenzen (MSF) hingegen
       begrüßten die Entscheidung.
       
       13 Dec 2014
       
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