# taz.de -- Ecuador sauer auf Deutschland: Umweltzusammenarbeit gestoppt
       
       > Ecuador fühlt sich in Bezug auf den Nationalpark Yasuní von Deutschland
       > gegängelt. Und bricht die Zusammenarbeit ab. Auch Hilfsgelder will man an
       > Berlin zurückzahlen.
       
 (IMG) Bild: Die nördliche Grenze des Yasuní-Nationalparks in Ecuador.
       
       QUITO dpa | Ecuador hat im Streit um ein Einreiseverbot für
       Bundestagsabgeordnete die Zusammenarbeit mit Deutschland im Bereich des
       Umweltschutzes abgebrochen. Nur weil Deutschland den Schutz der Regenwälder
       unterstütze, habe es kein Recht, Untersuchungen anzustellen, sagte der
       Außenminister des südamerikanischen Landes, Ricardo Patiño, am Freitag in
       der Hauptstadt Quito.
       
       Er bezifferte die von Deutschland gewährten Hilfen auf 7,0 Millionen Euro.
       Diese würden nun „mit Zinsen“ zurückgezahlt. Die Bundesregierung hatte das
       Einreiseverbot vorige Woche scharf missbilligt.
       
       Patiño empfahl den Abgeordneten einen „Kurs über das Selbstbestimmungsrecht
       der Völker und gegenseitigen Respekt“. Die Regierung in Quito hatte die
       Einreise der Abgeordneten Anfang Dezember untersagt. Der linke
       Staatspräsident Rafael Correa warf ihnen sogar „Imperialismus“ und
       „Kolonialismus“ vor.
       
       Patiño betonte, wenn die Bundesregierung glaube, dass nur weil sie Geld für
       Zusammenarbeit gebe, sie das Recht habe, eine Kontrolle durchzuführen und
       das Wort der ecuadorianischen Behörden über den Yasuní-Nationalpark in
       Zweifel zu ziehen, dann ziehe es Ecuador vor, das Geld zurückzugeben. Er
       machte auch klar, dass Ecuador eine von Deutschland 2012 zugesagte Summe
       von 36 Millionen Euro zum Schutz des Gebietes nie erhalten habe.
       
       Die Mitglieder des Bundestags-Umweltausschusses wollten in Ecuador im
       Nationalpark Yasuní mit Umweltaktivisten zusammenkommen, die sich gegen die
       dort geplante Erdölförderung wehren. Eine internationale Initiative,
       Ecuador für den Verzicht auf die Erdölförderung in dem einzigartigen
       Biosphärenreservat zu entschädigen, war erfolglos geblieben.
       
       Ecuador fördert seit Jahrzehnten Erdöl in anderen Regenwaldregionen. Dabei
       kam es wiederholt zum Bruch von Pipelines und schweren Öl-Unfällen. Bei der
       vom 6. bis 9. Dezember geplanten Reise der Bundestagsabgeordneten fehlte es
       aus Sicht Ecuadors an Koordination sowie einer im Einvernehmen der
       entsprechenden staatlichen Stellen vereinbarten Planung.
       
       20 Dec 2014
       
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