# taz.de -- Stadtentwicklung: Kaserne mit Zukunft
       
       > Der Senat beteiligt sich mit 400.000 Euro an der Sanierung der
       > Viktoria-Kaserne und macht damit den Weg frei für ein Zentrum für Kultur
       > und lokale Produktion.
       
 (IMG) Bild: Soll bis 2019 denkmalgerecht saniert und für den Stadtteil geöffnet werden: die ehemalige Viktoria-Kaserne.
       
       taz | Der Weg ist frei, die ehemalige Viktoria-Kaserne in Altona Nord auf
       Dauer als Zentrum für Kultur und lokales Gewerbe zu erhalten. Am Dienstag
       hat der Senat beschlossen, sich mit 400.000 Euro an der Sanierung der
       denkmalgeschützten wilhelminischen Trutzburg zu beteiligen. Jetzt muss noch
       die künftige Betreibergenossenschaft ihre förmliche Gründung zu Ende
       bringen und die Finanzierung vollends auf die Beine stellen.
       
       Die Viktoria-Kaserne war bis September das Ausweichquartier von 130
       KünstlerInnen, die bis 2010 das leer stehende Einkaufs- und
       Verwaltungszentrum „Frappant“ in der Altonaer Großen Bergstraße belebten.
       Das Frappant wurde abgerissen. Inzwischen steht dort ein Ikea-Möbelhaus.
       Die exilierten Künstler gründeten den Verein Frappant, dem die Stadt dann
       4.000 Quadratmeter der alten Kaserne überließ. Um die Miete zu drücken,
       förderte die Kulturbehörde den Verein mit insgesamt 485.000 Euro.
       
       Vertragspartner für den anstehenden Kauf der Kaserne ist die Genossenschaft
       FUX, ein Zusammenschluss von Mitgliedern des Frappant-Vereins und der
       Initiative LUX & Konsorten, die für billige Gewerberäume in Altona kämpft.
       1,85 Millionen Euro soll der rotklinkerne Kasten kosten.
       
       Aus der Sicht der Stadt ist das ein Freundschaftspreis. FUX hätte einen
       Euro für angemessen gehalten – schließlich habe die Stadt das Gebäude ja
       verkommen lassen, sagt Sascha Essayie vom FUX-Vorstand. Schätzungsweise
       sechs Millionen Euro werde die Sanierung kosten. „Wir sind froh, dass die
       Stadt mit 400.000 Euro für die Sanierung mitgeht“, sagt Essayie.
       
       Nach Auskunft des Vorstandsmitglieds hat FUX inzwischen 150
       Genossenschaftsmitglieder, die einen Anteil von mindestens 3.000 Euro
       erworben oder eine erste Rate davon bezahlt haben. 250 Mitglieder sollen es
       einmal werden. Wer mehr Fläche nutzen will, muss mehr Anteile zeichnen. Für
       Leute, die sich keinen Anteil leisten können, seien Patenkreise
       eingesprungen. Außerdem sucht die Genossenschaft „investierende
       Mitglieder“, die dem Projekt für fünf bis 15 Jahre gegen zwei Prozent
       Zinsen Geld leihen.
       
       Um die Sanierung stemmen zu können, braucht FUX allerdings noch einen
       großen Kredit. „Wir sind mit der Bank in Schlussverhandlungen“, sagt
       Essayie. Außerdem würden noch Bürgen gesucht.
       
       23 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
 (DIR) Gernot Knödler
       
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