# taz.de -- Linksextremist nahe Athen verhaftet: Drahtzieher zahlreicher Attentate
       
       > Der Anführer der Gruppe 17. November geht der Polizei ins Netz. Der
       > Linksextremist Christodoulos Xiros war seit einem Jahr auf der Flucht.
       
 (IMG) Bild: Christodoulos Xiros vor Gericht im März 2003.
       
       ATHEN afp/taz | Nach einem Jahr auf der Flucht ist einer der meistgesuchten
       Straftäter Griechenlands wieder hinter Gittern. Der Linksextremist
       Christodoulos Xiros, der bei einem Freigang untergetaucht war, sei am
       Samstagmittag nahe Athen festgenommen worden, teilte die Polizei in der
       Hauptstadt mit. Der 56-Jährige war demnach bewaffnet auf einem Fahrrad
       unterwegs, als er gefasst wurde.
       
       Xiros wurde nach Polizeiangaben in Anavyssos südlich von Athen gefasst.
       Dort habe er in den vergangenen Monaten in einer Mietwohnung gelebt. Xiros
       ließ sich demnach die Haare lang wachsen, trug einen Bart und eine Brille.
       Bei seiner Ergreifung habe er eine geladene Pistole mit 14 Schuss Munition
       bei sich gehabt. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Der griechische
       Minister für öffentliche Sicherheit, Vassilis Kikilias, begrüßte die
       Festnahme. Xiros sei ein „Terrorist“, erklärte der Minister.
       
       Xiros war Anfang Januar 2014 nach einem Hafturlaub nicht wieder ins
       Gefängnis zurückgekehrt, wo er wegen lebenslanger Haftstrafen einsaß. Kurz
       darauf drohte er der Regierung mit neuen Anschlägen. In einem von ihm in
       einem Internetvideo verlesenen Manifest erklärte er Ende Januar, er werde
       den bewaffneten Kampf fortsetzen.
       
       Xiros warf der Regierung vor, Griechenland durch die Sparpolitik unter dem
       Druck der internationalen Gläubiger in den Abgrund zu führen. Er gehörte
       der im Jahr 2002 offiziell aufgelösten linken Extremistengruppe 17.
       November an und gestand die Verwicklung in neun Attentate, darunter die
       Ermordung des US-Militärattachés William Nordeen im Jahr 1988.
       
       Xiros wird zudem verdächtigt, seit seinem Abtauchen in neue Gewalttaten
       verwickelt gewesen zu sein und mit der Extremistengruppe Verschwörung der
       Feuerzellen kooperiert zu haben. So wurde seine DNA einige Monate später
       auf einer an die Polizei verschickten Briefbombe entdeckt, zu der sich die
       Gruppe bekannte.
       
       Die Organisation 17. November wird für 23 Morde und viele weitere Anschläge
       in den Jahren 1975 bis 2000 verantwortlich gemacht. Im Jahr 1975 verübte
       die Gruppe einen Anschlag auf das Büro des Chefs der CIA in Griechenland,
       Richard Welch, der dabei getötet wurde. Mit ihrem Namen bezog sich die
       Untergrundgruppe auf die Studentenrevolte vom 17. November 1973, die von
       der Militärjunta blutig niedergeschlagen wurde.
       
       4 Jan 2015
       
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