# taz.de -- Direkte Demokratie am Tempelhofer Feld: Bürger schlagen sich in die Büsche
       
       > Längere Öffnungszeiten? Kleingärten erhalten? Windsurfen weiter erlauben?
       > Über all das können die Berliner online diskutieren – aber kaum jemand
       > will.
       
 (IMG) Bild: Viel Platz für Ideen
       
       Der neue Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) kritisiert die
       geringe Onlinebürgerbeteiligung an der Gestaltung des Tempelhofer Felds.
       „Ich finde das unzureichend“, sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz.
       Seit Anfang Dezember ist [1][die Website freigeschaltet], auf der die
       Bürger ihre Ideen für das Feld sammeln sollen. Doch bisher hätten sich erst
       159 Menschen angemeldet und rund 60 Vorschläge eingereicht, sagte Geisel.
       
       Grundlage des Beteiligungsverfahrens ist das Gesetz zur Bewahrung des
       Tempelhofer Feldes, das im Mai per Volksentscheid angenommen wurde.
       
       „Für das Gebiet ist ein Entwicklungs- und Pflegeplan unter Partizipation
       der Bevölkerung aufzustellen“, heißt es in dem Gesetzesdokument. Nur eines
       kann bei dem Beteiligungsverfahren nicht herauskommen: eine Bebauung. Die
       schließt das Gesetz ja gerade aus. Aber sonst ist vieles offen.
       
       ## Tore länger öffnen?
       
       Erst 26 Personen stimmten darüber ab, [2][ob die Öffnungszeiten erweitert
       werden sollten] (24 dafür, 2 dagegen). Erst 33 Menschen haben ihre Meinung
       kundgetan, [3][ob Windsurfen auf dem Feld weiterhin möglich] sein sollte
       (32 dafür, 1 dagegen). Und nur 17 plädieren dafür, die [4][Stadtteilgärten
       zu erhalten]. In weiteren Vorschlägen geht es um eine [5][Brücke über die
       S-Bahn-Gleise] im Süden, um [6][Trinkwasserbrunnen] auf dem Feld, um ein
       [7][Lager für Sportgeräte], [8][Kinderspielplätze], [9][Biergärten] und
       [10][Toiletten].
       
       Es wäre „wirklich erforderlich, dass sich mehr Menschen dabei beteiligen“,
       sagte Geisel. Nur dann bekomme man eine Lösung, die „länger trägt als die
       nächsten ein bis zwei Jahre“ und mit der die Berliner nicht unzufrieden
       sind. Zur Beteiligung rief er insbesondere auf „all diejenigen, die in der
       Vergangenheit geäußert haben, dass die Vorstellungen des Senats zur
       Entwicklung des Tempelhofer Feldes unzureichend sind“. Die bisherige Zahl
       der Onlinekommentare sei „angesichts der Diskussion, die wir in der Stadt
       hatten, angesichts des Abstimmungsergebnisses sehr unzureichend“.
       
       ## Termine vor Ort
       
       Tilmann Heuser, der Koordinator der Bürgerbeteiligung und Geschäftsführer
       des Bundes für Umwelt und Naturschutz, weist darauf hin, dass die Werbung
       für die Website noch nicht angelaufen sei. Die derzeitige
       Partizipationsphase, in der Vorschläge für das Feld gesammelt werden, laufe
       noch bis Ende Februar. Und neben dem Onlinedialog gebe es auch noch
       Veranstaltungen vor Ort – mit immerhin 300 Beteiligten bei einem Treffen im
       Dezember, meint Heuser. Es gehe nicht um die Quantität auf der Website,
       sondern um die Qualität der Diskussion. „Viel wichtiger ist, dass die
       unterschiedlichen Beteiligten und Interessengruppen miteinander ins
       Gespräch kommen.“ Und überhaupt: „Über das Feld diskutiert man am besten
       auf dem Feld.“
       
       [11][Bei der nächsten Veranstaltung] geht es am Donnerstag ab 17.30 Uhr in
       der Alten Zollgarage am Platz der Luftbrücke um die Ergebnisse der
       archäologischen Ausgrabungen und die Frage, wie an die Geschichte des
       Feldes gedacht werden soll. Am Dienstag nächster Woche steht der
       [12][Naturschutz auf der Tagesordnung], am 12. Februar geht es um
       [13][Freizeit, Sport und Erholung].
       
       19 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://tempelhofer-feld.berlin.de/
 (DIR) [2] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/30-%C3%96ffnungszeiten_erweiternabschaffen
 (DIR) [3] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/92-Landsurfing__Windskaten
 (DIR) [4] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/26-Stadtteilg%C3%A4rten
 (DIR) [5] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/104-S%C3%BCdlicher_Zugang_zur_Oberlandstra%C3%9Fe_Hatu
 (DIR) [6] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/66-Trinkwasserbrunnen_auf_dem_Tempelhofer_F
 (DIR) [7] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/42-Lagerpl%C3%A4tze_f%C3%BCr_Sportger%C3%A4te_zur_Miete
 (DIR) [8] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/50-Kinderspielpl%C3%A4tze
 (DIR) [9] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/118-FlughafenTankstelle_Columbiadamm_als_Bie
 (DIR) [10] http://tempelhofer-feld.berlin.de/i/tempelhofer-feld/proposal/122-RohstoffToiletten__Klug_schei%C3%9Fen
 (DIR) [11] http://tempelhofer-feld.berlin.de/de/termine/informations-und-diskussionsveranstaltung-geschichte-gedenken-ii
 (DIR) [12] http://tempelhofer-feld.berlin.de/de/termine/informations-und-diskussionsrunde
 (DIR) [13] http://tempelhofer-feld.berlin.de/de/termine/informations-und-diskussionsrunde-freizeit-sport-erholung
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sebastian Heiser
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA