# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Ende durch Schlafmittel
       
       > Ein geistig behinderter Mann wurde in Texas hingerichtet. Er hatte eine
       > Frau vergewaltigt und ermordet. Sein Anwalt konnte die Strafe nicht in
       > lebenslange Haft umwandeln.
       
 (IMG) Bild: Eine Hinrichtungszelle in Terre Haute, Indiana
       
       HUNTSVILLE ap | In Texas ist ein Mann hingerichtet worden, der vor knapp 20
       Jahren eine Frau erwürgt, mit einem Hammer malträtiert und ihre Leiche in
       Brand gesetzt hat. Der 57-jährige Robert Ladd bekam am Donnerstagabend
       (Ortszeit) eine Giftspritze gesetzt, nachdem der Oberste US-Gerichtshof
       Einwände seines Anwaltes zurückgewiesen hatte, nach denen der Verurteilte
       geistig beeinträchtigt gewesen sei. In diesem Falle wäre die Hinrichtung
       nicht erlaubt gewesen.
       
       Das Gericht wies auch Bedenken der Verteidigung zurück, ob das bei
       Hinrichtungen in Texas eingesetzte Schlafmittel stark genug sei, um Ladd
       schmerz- und leidlos zu betäuben. Ladd ist die zweite Person, die in diesem
       Jahr in dem US-Staat hingerichtet wurde. Texas ist der Staat, in dem am
       häufigsten Menschen exekutiert werden.
       
       Der Häftling wurde wegen des Todes der 38-jährigen Vicki Ann Garner im Jahr
       1996 hingerichtet, die erwürgt und mit einem Hammer geschlagen worden war.
       Ihre Gliedmaßen waren gefesselt worden, Bettwäsche zwischen ihren Beinen
       wurde in ihrer Wohnung angezündet. Als Ladd festgenommen wurde, hatte er
       sich seit rund vier Jahren auf Bewährung befunden. Zuvor hatte er rund ein
       Drittel seiner 40-jährigen Haftstrafe für die Tötung einer Frau aus Dallas
       und ihrer beiden Kinder abgeleistet.
       
       In seinen letzten Worten entschuldigte sich Ladd bei der Schwester des
       Opfers. „Ich hoffe wirklich und bete dafür, dass du keinen Hass in deinem
       Herzen hast“, sagte der 57-Jährige. Anschließend sagte er zum Aufseher:
       „Los geht's.“ 27 Minuten nach der Verabreichung des Todesmittels war er um
       19.02 Uhr tot.
       
       Teresa Wooten, die Schwester von Garner, sagte nach der Hinrichtung, sie
       habe die Entschuldigung von Ladd angenommen und verspüre keine Wut gegen
       ihn. „Wir hassen die Sünde, die er begangen hat. Wir hassen die Tat, die er
       begangen hat“, sagte Wooten. Am Ende seines Lebens habe ihre Familie den
       57-Jährigen selbst aber nicht mehr gehasst.
       
       30 Jan 2015
       
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