# taz.de -- Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Der nächste Doppel-Dost
       
       > Beim Wolfsburger 2:1-Sieg über Hertha macht Bas Dost seine Saisontore 10
       > und 11. Für Borussia Mönchengladbach reichte es beim Hamburger SV nur zu
       > einem 1:1.
       
 (IMG) Bild: Alle wollen auf seinen Arm: Bas Dost (rechts) beim Torjubel
       
       HAMBURG/WOLFSBURG dpa | Bas Dost hat den VfL Wolfsburg zum nächsten Sieg in
       der Fußball-Bundesliga geschossen. Der Niederländer erzielte zum Abschluss
       des 22. Spieltages beim 2:1 (1:1)-Heimerfolg über Hertha BSC beide Tore
       (10. Minute/74.). Es waren die Treffer sieben und acht für Dost binnen
       einer Woche. Die Wolfsburger haben als Tabellenzweiter nun zehn Punkte
       Vorsprung auf Verfolger Borussia Mönchengladbach. Der zwischenzeitliche
       Ausgleich am Sonntag vor 27.683 Zuschauern war Julian Schieber (30.)
       gelungen. Das Berliner Team von Interimstrainer Pal Dardai bleibt nach der
       fünften Pleite aus den vergangenen sechs Spielen Vorletzter.
       
       Der Hamburger SV hat einen Woche nach seinem Bayern-Alptraum einen Heimsieg
       gegen Borussia Mönchengladbach in letzter Sekunde verspielt. In der zweiten
       Minute der Nachspielzeit erzielte Branimir Hrgota am Sonntag den Treffer
       der Gäste zum 1:1 (0:0). Zuvor hatte Zoltan Stieber die Hamburger Gastgeber
       in der 73. Minute in Führung geschossen.
       
       Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nutzten die Wolfsburger die
       Patzer der Konkurrenz im Kampf um die Vize-Meisterschaft. Schon nach zehn
       Minuten stellte Dost die Weichen. Der Portugiese Vierinha, der seinen
       Vertrag gerade erst bis 2018 verlängert hatte, wirbelte auf der rechten
       Seite und legte ab auf Schürrle. Der Nationalspieler leistete per Kopf die
       Vorarbeit. Und der Niederländer hatte keine Probleme, seinen sechsten
       Treffer im dritten Bundesliga-Spiel in Serie zu erzielen.
       
       Die Wolfsburger, die das Hinspiel in Berlin mit 0:1 verloren und damals in
       nunmehr 48 Spielen zum einzigen Mal nicht getroffen hatten, bestimmten das
       Geschehen. Trainer Dieter Hecking schaute dem Treiben entspannt zu, denn
       die kampfstarken Gäste wirkten harmlos. Und schlugen nach einer halben
       Stunde doch zu. Der aus Dortmund gekommene Schieber verwandelte eine
       Vorlage von Valentin Stocker nach zwei groben Abwehrfehlern von Sebastian
       Jung und Robin Knoche in echter Torjägermanier, die Hertha durfte wieder
       hoffen.
       
       Unbeirrt spulten die Wölfe ihr Pensum ab, Schürrle (39.) traf das
       Außennetz, Kevin de Bruyne (43.) scheitere mit einem Weitschuss. Nach der
       Pause korrigierte Hecking seine Aufstellung. Der Coach hatte nach dem 2:0
       in der Europa League gegen Sporting Lissabon nur einmal gewechselt. Für den
       verletzten Aaron Hunt war Luiz Gustavo in die Startelf zurückgekehrt.
       Daniel Caligiuri und überraschend auch wieder Maximilian Arnold blieben
       dagegen auf der Bank, Christian Träsch und Sebastian Jung in der
       Mannschaft.
       
       Arnold wurde gegen Hertha dann zur Halbzeit für den defensivschwachen Jung
       eingewechselt. Träsch rückte dafür nach rechts hinten, Arnold auf die Sechs
       neben Gustavo. Doch die Berliner standen in der Abwehr sicherer und hatten
       in Torhüter Thomas Kraft einen guten Rückhalt. Der Berliner Keeper
       zeichnete sich unter anderem gegen De Bruyne (55.) aus. Nur drei Minuten
       später legte Dost uneigennützig auf Schürrle ab, doch der Nationalspieler
       drosch den Ball über das Tor.
       
       Eine Viertelstunde vor Schluss dann war Kraft chancenlos, denn Dost traf
       erneut. Wieder war es Vierinha, der die Vorarbeit leistete und auf Gustavo
       ablegte. Der Brasilianer traf mit seinem Schuss nur den rechten Pfosten,
       Dost staubte eiskalt ab. Herthas Jens Hegeler schaute tatenlos zu.
       
       Die vor einer Woche mit 0:8 bei den Bayern untergegangenen Hamburger
       verpassten es als 14. in der Tabelle mit 24 Punkten, sich weiter von den
       Abstiegsrängen der Fußball-Bundesliga abzusetzen. Die Gladbacher bleiben
       Dritter mit nunmehr 37 Punkten, konnten aber kein Kapital aus den Remis der
       Verfolger schlagen.
       
       So deutlich wie der Tabellenabstand beider Teams fiel der Unterschied auf
       dem Platz vor 52.105 Zuschauern nicht aus. Die technisch durchaus
       versierteren Gladbacher wirkten drei Tage nach der 0:1-Niederlage im
       Europa-League-Hinspiel in Sevilla noch nicht ganz frisch – obwohl Trainer
       Lucien Favre mehr als die Hälfte der Mannschaft tauschte und sechs neue
       Kräfte in der Startelf brachte.
       
       Nur kurz ließen die Borussen ihr Können aufblitzen: In der 4. Minute setzte
       sich Patrick Herrmann auf der linken Seite durch und passte den Ball in den
       Rückraum auf Max Kruse. Der zögerte nicht und zog direkt ab, der Ball
       streifte das Außennetz. Etwa 60 Sekunden später klatschte der Ball an den
       Pfosten des HSV-Tores. Keeper Jaroslav Drobny wäre beim Schuss von Herrmann
       aus rund zehn Metern machtlos gewesen. Das war's dann allerdings
       weitestgehend von den Gästen.
       
       Die Hamburger setzten Kampfgeist dagegen. Coach Josef Zinnbauer hatte nach
       dem Desaster von München seine Mannschaft sogar auf sieben Positionen
       verändert, auch Rafael van der Vaart musste sich mit einem Platz auf der
       Bank abfinden. Es war das erste Mal seit seiner Rückkehr zu den Hanseaten,
       dass der Niederländer fit war, aber nicht für die Startelf berücksichtigt
       wurde.
       
       ## Olic muss verletzt vom Platz
       
       Der HSV bemühte sich, kein Tor zu kassieren und bei vereinzelten
       Gegenstößen die Gladbacher in Gefahr zu bringen. Die Offensive wurde
       allerdings nach nicht mal einer halben Stunde geschwächt, als Ivica Olic
       vom Platz humpelte. Zuvor hatte Abwehrspieler Dennis Diekmeier eine Chance
       vergeben (20.), danach scheiterte Slobodan Rajkovic nach einer Ecke in
       aussichtsreicher Position mit einem Kopfball (41.).
       
       Allzuviel ereignete sich in der Partie auch nach dem Seitenwechsel zunächst
       nicht. Vor allem von den Gladbachern, bei denen Granit Xhaka gelbgesperrt
       fehlte und schmerzlich im Spielaufbau vermisst wurde, kam zuwenig. Also
       reagierte Favre und brachte Raffael in die Partie. Es änderte aber nichts.
       Die Gäste ließen jegliche Durchschlagskraft vermissen, wirkten zu
       verhalten, zu zögerlich.
       
       Die Strafe folgte: Nach einem Ballverlust auf Höhe der Mittellinie
       konterten die Hamburger blitzschnell. Artjoms Rudnev, der für Olic in die
       Partie gekommen war, legte Stieber auf, und der zog aus 16 Metern mit links
       ab. Torwart Yann Sommer streckte sich vergebens. Auf der Gegenseite war
       Drobny beim Ausgleich durch Hrgota chancenlos.
       
       22 Feb 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Fußball
 (DIR) Fußball-Bundesliga
 (DIR) VfL Wolfsburg
 (DIR) Borussia Mönchengladbach
 (DIR) Hamburger SV
 (DIR) Hertha BSC Berlin
 (DIR) Lucien Favre
 (DIR) FC Bayern München
 (DIR) VfL Wolfsburg
 (DIR) Fußball
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Zwischenrunde Europa League: Gladbach raus, Wolsburg weiter
       
       Nach dem 2:3 gegen FC Sevilla scheidet Borussia Mönchengladbach aus. Der
       VfL Wolfsburg erreicht mit einem Unentschieden die nächste Runde.
       
 (DIR) 22. Spieltag Fußball-Bundesliga: In Augsburg trifft der Torwart
       
       Bayern München deklassiert Paderborn und schießt 14 Tore in einer Woche.
       Schalke 04 in letzter Minute den Ausgleich – genau wie Leverkusen, dank
       Keeper Marwin Hitz.
       
 (DIR) Deutsche Teams in Europa League: Wolfsburg kann planen
       
       Gute Torchancen und doch verloren: Mönchengladbach verliert 0:1 gegen
       Sevilla. Beim Vfl Wolfsburg läuft es beim 2:0 gegen Sporting Lissabon
       besser.
       
 (DIR) Fußball-Bundesliga: HSV kassiert historische Niederlage
       
       Bitteres Ende für den HSV: Er musste sich mit 0:8 gegen den FC Bayern
       geschlagen geben. Besser lief es für Borussia Dortmund beim Spiel gegen
       Mainz.