# taz.de -- Bundesliga am Freitag: Dämpfer für Mönchengladbach
       
       > Frankfurt und Gladbach trennen sich am Freitagabend 0:0. Samstag könnte
       > Leverkusen Platz 3 erobern. Die Borussia sieht sich trotzdem auf
       > Champions-League-Kurs.
       
 (IMG) Bild: Letzte Woche spielte Mönchengladbachs Patrick Herrmann überragend, nun gelang ihm kein Tor
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die direkte
       Qualifikation zur Champions League einen Dämpfer hinnehmen müssen. Nach
       zuletzt vier Erfolgen am Stück kam das Team von Lucien Favre am
       Freitagabend zum Auftakt des 29. Spieltags der Fußball-Bundesliga bei
       Eintracht Frankfurt nicht über ein 0:0 hinaus und könnte damit am Samstag
       von Bayer Leverkusen auf den vierten Rang verdrängt werden. Vor 51.500
       Zuschauern wussten die Gladbacher nur in der ersten Halbzeit zu überzeugen,
       nach der Pause stellte die Eintracht das aktivere Team. Beim
       Tabellen-Achten sahen Anderson und Bastian Oczipka jeweils ihre fünfte
       Gelbe Karte und müssen am kommenden Wochenende bei Borussia Dortmund
       pausieren.
       
       „Mit dem 0:0 können wir gut leben. Wir hätten natürlich auch gerne
       gewonnen, wenn es in der letzten Minute geklappt hätte“, sagte Gladbachs
       Abwehrspieler Roel Brouwers mit Blick auf die Riesenchance von Thorgan
       Hazard. der in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz an
       Eintracht-Keeper Kevin Trapp scheiterte. „Wir hätten einigemal schneller
       spielen müssen, da hat bei den Pässen das Tempo gefehlt“, monierte Coach
       Lucien Favre im TV-Sender Sky.
       
       „Es war ein tolles Spiel. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt.
       Ich bin zufrieden mit der Einstellung und der Leistung. Was fehlt, sind nur
       die Tore“, bilanzierte Eintracht-Coach Thomas Schaaf, der noch nie ein
       Bundesliga-Heimspiel gegen Gladbach verloren hat.
       
       Die erste Chance einer lebhaften Partie besaßen die Hessen durch Haris
       Seferovic nach 30 Sekunden, danach übernahmen aber erst einmal die
       Gladbacher dank ihrer reiferen Spielanlage das Kommando. Ein schulmäßig
       vorgetragener Konter hätte schon in der 11. Minute zum 0:1 durch Patrick
       Herrmann führen müssen. Doch der beste Gladbacher Torschütze der Saison
       scheiterte mit seinem Volleyschuss nach Max Kruses Maßflanke an
       Eintracht-Keeper Kevin Trapp, im Nachsetzen hob Herrmann den Ball über die
       Latte.
       
       ## Immer wieder Fehler im Aufbau
       
       Auch in der Folgezeit konnte sich die Frankfurter Abwehr über mangelnde
       Arbeit nicht beklagen, so als Fabian Johnson nach Doppelpass mit Oscar
       Wendt knapp am Tor vorbeischoss (22.). Allerdings unterliefen den Gästen
       vor allem in Gestalt von Granit Xhaka auch immer wieder leichte Fehler im
       Aufbau.
       
       Als sich Alvaro Dominguez in der 34. Minute bei einer Flanke von Oczipka
       verschätzte, drohte den Gladbachern sogar der Rückstand, doch Torhüter Yann
       Sommer war beim Kopfball von Nelson Valdez auf dem Posten. Diese
       Möglichkeit ließ die zu Hause zum neunten Mal unbesiegte Schaaf-Elf im
       Spiel nach vorne noch entschlossener werden. Kurz vor der Pause verbuchte
       die Eintracht durch einen Kopfball von Alexander Madlung (42.) die nächste
       Chance.
       
       „Das Unentschieden ist in Ordnung“, konstatierte Max Eberl zur Halbzeit.
       Mit dem Beginn der zweiten 45 Minuten dürfte Gladbachs Sportdirektor nicht
       mehr zufrieden gewesen sein, denn mit deutlich mehr Biss nahm die Eintracht
       das Spiel nun in die Hand.
       
       Die größte Chance zum Sieg für die Frankfurter vergab in der 70. Minute
       Stefan Aigner, der den Ball aus 10 Metern freistehend am Gladbacher Tor
       vorbeijagte. „Da hat das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte Aigner. Bei der
       Borussia lief dagegen im zweiten Durchgang nicht mehr allzu viel zusammen.
       Die Gäste schafften es nicht mehr, die Schnelligkeit von Herrmann und
       Johnson gewinnbringend einzusetzen. Eine ordentliche Partie lieferte Kruse,
       der sich oft zurückfallen ließ, um die Bälle zu verteilen.
       
       ## Borussia: „Kein Rückschlag“
       
       Im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions League sehen sich
       Spieler und Verantwortliche von Borussia Mönchengladbach trotz des 0:0
       weiter auf Kurs. „Das war kein Rückschlag“, sagte Sportdirektor Max Eberls
       nach dem ersten Unentschieden der Gladbacher nach zuvor vier Siegen in
       Serie in der Fußball-Bundesliga.
       
       Immerhin blieb die Elf vom Niederrhein im neunten Spiel nacheinander
       ungeschlagen und liegt in der Tabelle weiter drei Punkte vor Bayer
       Leverkusen. Allerdings können die Leverkusener am Samstag mit einem
       Heimsieg gegen Hannover 96 an Gladbach vorbeiziehen.
       
       „Wir wollen jetzt erst einmal den vierten Platz absichern und dann schauen
       wir weiter“, blieb auch Rechtsverteidiger Tony Jantschke gelassen.
       „Leverkusen kommt ja auch noch zu uns, von daher hat sich nichts geändert.“
       Die Gladbacher empfangen Bayer am drittletzten Spieltag im eigenen Stadion.
       
       Trainer Lucien Favre sah sich durch das Remis in seiner mahnenden Haltung
       bestätigt. „Es bleibt noch viel, viel zu tun“, sagte der Schweizer. „Wir
       hatten heute nicht unseren besten Tag, aber das Ergebnis ist in Ordnung.
       Wir haben zu Null gespielt, das ist gut“, sagte Favre.
       
       18 Apr 2015
       
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