# taz.de -- Remixer über Gerd Müllers Denglishsong: „Er könnte auch Hausmeister sein“
       
       > „Ei laff ju“, rief Entwicklungminister Gerd Müller ins Mikro –  in, sagen
       > wir mal, bemerkenswertem Englisch. Nun gibt es seine Rede als
       > Dancehall-Remix.
       
 (IMG) Bild: Euphorisch: Müller beim Global Citizen Earth Day im Kampf gegen Hunger und Umweltverschmutzung, 18. April.
       
       taz: Herr Imhof, CSU-Entwicklungsminister Gerd Müller ist irgendwie
       sympathisch, wie er sich da beim „Earth Day“ in Washington vor 200.000
       Leute stellt und [1][in grottigem Englisch] „ei laff ju“ und „ä wörld
       wisaut hanga“ ins Mikro ruft, oder? 
       
       Michael Imhof: Finde ich auch! Menschlich gesehen ist das total
       sympathisch. Und amüsant. Da spielt es gar keine Rolle, ob der Mann
       Politiker ist oder nicht. Er könnte auch Hausmeister sein.
       
       Wie kamen Sie auf die Idee, seine Rede – wenn wir sie so bezeichnen wollen
       – zu remixen? 
       
       Ich hatte das Video von seinem euphorischen Auftritt gesehen und Teile
       daraus in meiner Radiosendung gespielt. Dann erreichte mich eine Mail von
       einem Hörer, der sagte, es fehle nur noch ein Dancehall-Beat. Gerd Müller
       klinge mit seinem Akzent ja wie Shaggy oder Sean Paul.
       
       Machen Sie sich mit Ihrem Remix lustig über den Minister? 
       
       Nein, das ist kein Minister-Bashing. Das ist einfach nur skurril. Da gehört
       eine Menge Mut dazu, sich mit einem solchen Englisch vor 200.000 Menschen
       zu stellen. Ich mit meinem Schul-Englisch hätte mich das nicht getraut.
       Andererseits kann man Mut natürlich nur beweisen, wenn man weiß, was man
       nicht kann. Wie mutig das wirklich war, weiß Gerd Müller ganz allein.
       
       Ist es nicht eine deutsche Unart, den eigenen deutschen Akzent lustig zu
       finden. Bei Italienern, Spanieren, Arabern oder Chinesen finden wir einen
       Zungenschlag ganz normal. 
       
       Das ist wahr, bei einem Italiener würde ich nie auf die Idee kommen, seinen
       Akzent zu kritisieren. Ich frage mich aber schon, ob man als
       Entwicklungsminister nicht verschiedene Sprachen oder zumindest Englisch
       beherrschen sollte. Ich weiß nicht, wie gut Herr Müller Englisch versteht.
       Aber ich bin überzeugt, dass man, um ein Volk verstehen zu können, auch
       seine Sprache sprechen muss.
       
       28 Apr 2015
       
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