# taz.de -- Krieg im Jemen: „Scharfe Antwort“ auf Beschuss
       
       > Saudi-Arabien hat die Hochburg der Rebellen bombardiert. Russland will
       > Friedensgespräche mit UN-Vermittlung. Der Iran streitet Waffenlieferungen
       > an die Huthi ab.
       
 (IMG) Bild: Ein regierungstreuer Kämpfer in der Stadt Taiz.
       
       RIAD afp | Die internationale Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens
       hat die Hochburg der Huthi-Rebellen im Norden des Jemens bombardiert. Die
       Angriffe richteten sich gegen zwei Kontrollzentren in Saada, eine
       Kommunikationsanlage und eine Landminenfabrik, wie die saudiarabische
       Nachrichtenagentur SPA am Freitag meldete. Auch weitere Stellungen der
       Rebellen seien bei den Angriffen am Donnerstag zerstört worden.
       Saudi-Arabien hatte den Huthis mit einer harten Reaktion gedroht, nachdem
       diese von Jemen aus erstmals über die Grenze hinweg bewohnte Gebiete in
       Saudi-Arabien mit Mörsern beschossen hatten.
       
       Dies sei [1][„die scharfe Antwort“ auf den Beschuss von Orten in
       Saudi-Arabien] durch die Huthi-Rebellen, sagte der Sprecher der von den
       Saudi-Arabern geführten Koalition, Ahmed Assiri, am Freitag. Die Rebellen
       hätten einen Fehler gemacht, saudi-arabische Städte ins Visier zu nehmen.
       
       Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen
       Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete
       Militäreinheiten des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh.
       Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Huthis stoppen und dem
       nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi
       ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die Angriffe haben große
       Zerstörungen angerichtet und zu einer humanitären Krise geführt, die
       Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten aber kaum zurückdrängen können.
       
       Die UN-Vetomacht Russland setzt auf Friedensgespräche unter Vermittlung der
       Vereinten Nationen. Saudiarabien und Katar hätten zugesagt, dass ein von
       ihnen für Mitte Mai in Riad geplantes internationales Treffen zum Jemen zur
       Wiederaufnahme der Gespräche unter UN-Vermittlung beitragen werde, sagte
       der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Donnerstag in New York. Er
       habe die Versicherung erhalten, dass das Treffen am 17. Mai „kein Versuch
       sein wird, den UN-Weg zu ersetzen“.
       
       „Wir hoffen, dass es sehr schnell ein schnelles Ende aller Feindseligkeiten
       im Jemen geben wird und eine Wiederaufnahme dieser Gespräche“, fügte
       Tschurkin vor Journalisten hinzu. Auf Initiative von Jemens im
       saudiarabischen Exil lebendem Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi sollen am
       17. Mai in Riad Friedensgespräche stattfinden. Tschurkin warnte überdies
       vor der Entsendung ausländischer Bodentruppen in den Jemen. Dies würde zu
       einer „waghalsigen Eskalation“ des Konflikts führen, warnte der russische
       UN-Botschafter.
       
       Der Iran wies unterdessen erneut den Vorwurf zurück, die Huthi-Rebellen mit
       Waffen zu unterstützen. Außenamtssprecherin Marsieh Afcham sagte, die
       Vorwürfe basierten „auf unbegründeten Analysen“ und seien „nichts anderes
       als Bemühungen, die Schuld (für den Konflikt) anderen anzulasten“.
       Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubeir hatte am Donnerstag die
       „negative“ Rolle Irans im Jemen kritisiert und ihm vorgeworfen, den
       Huthi-Rebellen finanzielle, logistische und militärische Unterstützung zu
       geben.
       
       8 May 2015
       
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