# taz.de -- Das neue Theater: Methusalem trifft Bordercrosser 
       
       > Ein Freiburger Seniorentheater und jugendliche Geflüchtete aus Syrien und
       > Iran erproben auf dem taz.lab gemeinsam die Zukunft des Theaters.
       
 (IMG) Bild: Das Seniorentheater "Die Methusalems" und das Geflüchteten-Theater „Bordercrosser“ auf der Bühne mit Bernadette La Hengst.
       
       Was? Wir sollen mit jugendlichen Geflüchteten, die gerade im sehr schönen
       Freiburg angekommen sind, auf die Bühne? Wollen die das überhaupt? Wollen
       wir das denn? Werden die Menschen, die genug damit zu tun haben, sich in
       diesem Land zurechtzufinden, nicht für eine „Aktualität“ des Theaters
       instrumentalisiert? Fragen, die sich die Seniorengruppe „[1][Die
       Methusalems]“ stellte, als sie zu Beginn der Spielzeit 2015/2016 von den
       Plänen des Theaters Freiburg hörte. 
       
       Doch, Anspruch ist Anspruch, sie ließen sich auf die Begegnung ein. Schon
       bei den ersten Gesprächen mit den Jugendlichen aus einer Freiburger
       Notunterkunft, die sich selbst „Bordercrossers“ nennen, waren die Älteren
       überwältigt und berührt von der Herzlichkeit der Jungen. Und deren
       unbedingtem Willen, im gemeinsamen Spiel den Austausch zu suchen, die
       Sprache besser kennenzulernen – und Spaß zu haben. 
       
       Einfach gestaltet sich die Kommunikation allerdings nicht. Allein schon die
       verschiedenen Übersetzungen, die zur Verständigung bemüht werden müssen,
       entbehren nicht der Irritationen. Und dennoch sagen die Theaterenthusiasten
       dieser Gruppe: Die Improvisationen über gemeinsame Lebensthemen,
       Erinnerungen und Zukunftsräume sorgen für etliche Aha-Erlebnisse auf beiden
       Seite. 
       
       ## Flüchtlinge verschiedener Hintergründe erzählen über die
       "Mehrheitsgesellschaft" 
       
       Einige der Älteren waren einst als Kinder aus den ehemaligen deutschen
       Ostgebieten geflohen und sprechen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit
       den jüngst Geflüchteten. 
       
       Andere wieder sind im Kampf um die Gleichberechtigung der Frau aufgewachsen
       und setzen sich damit sowohl mit ihresgleichen wie mit den „Bordercrossers“
       auseinander. Muslimische Frauen mit und ohne Hijab diskutieren über die
       Vorschriften des Korans. 
       
       So erzählt das Stück „Mehrheitsgesellschaft“ szenisch und in den Liedern
       von Bernadette La Hengst von dieser Begegnung zwischen Jung und Alt, von
       Orient und Okzident in einer globalisierten Welt. Es ist Teil der zu den
       „Schaffen wir das?“ getauften Thementagen, mit denen sich das Theater
       Freiburg in die aktuelle Flüchtlingsdebatten einmischt. 
       
       Auf dem taz.lab erzählen Beteiligte aus Freiburg, dem Iran und Syrien über
       diesen besonderen Prozess der Annäherung. 
       
       [2][MECHTHILD BLUM] ist Journalistin, leitet die Öffentlichkeitsarbeit des
       Seniorentheaters „Die Methusalems“ und steht selbst als Schauspielerin auf
       der Bühne.
       
       10 Feb 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.methusalems-freiburg.de/
 (DIR) [2] /programm/2015/Gedoens/de/speakers/514.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Mechthild Blum
       
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