26:1 Die Darbringung der Erstlingsfruechte: 26,1-11 Wenn du in das Land, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt, hineinziehst, es in Besitz nimmst und darin wohnst, [(1-11) 14,22-27; 18,4; Ex 23,19; 34,26] 26:2 dann sollst du von den ersten Ertraegen aller Feldfruechte, die du in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, eingebracht hast, etwas nehmen und in einen Korb legen. Dann sollst du zu der Staette ziehen, die der Herr, dein Gott, auswaehlt, indem er dort seinen Namen wohnen laesst. [12,10f] 26:3 Du sollst vor den Priester treten, der dann amtiert, und sollst zu ihm sagen: Heute bestaetige ich vor dem Herrn, deinem Gott, dass ich in das Land gekommen bin, von dem ich weiss: Er hat unseren Vaetern geschworen, es uns zu geben. [17,9; 19,17] 26:4 Dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes, stellen. 26:5 Du aber sollst vor dem Herrn, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramaeer. Er zog nach Aegypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem grossen, maechtigen und zahlreichen Volk. [Gen 12,10; 18,18; 46,3; 47,4; (5-8) Num 20,15f] 26:6 Die Aegypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf. [Ex 1,11f; 5,9.23; (6-9) Kap 6,21-23] 26:7 Wir schrien zum Herrn, dem Gott unserer Vaeter, und der Herr hoerte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedraengnis. [Ex 3,7.9] 26:8 Der Herr fuehrte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter grossem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Aegypten, [Ex 3,19; 4,8f.21; 8,19; 15,11.16] 26:9 er brachte uns an diese Staette und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fliessen. [6,3; Ex 3,8; 23,20] 26:10 Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Ertraege von den Fruechten des Landes, das du mir gegeben hast, Herr. Wenn du den Korb vor den Herrn, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen. 26:11 Dann sollst du froehlich sein und dich freuen ueber alles Gute, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat: du, die Leviten und die Fremden in deiner Mitte. [16,14] 26:12 Das Gebet nach der Ablieferung des Zehnten fuer die Armen: 26,12-15 Wenn du im dritten Jahr, dem Zehntjahr, alle Zehntanteile von deiner Ernte vollstaendig ausgesondert und fuer die Leviten, Fremden, Waisen und Witwen abgeliefert hast und sie davon in deinen Stadtbereichen essen und satt werden, [14,28f] 26:13 dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, sagen: Ich habe alle heiligen Abgaben aus meinem Haus geschafft. Ich habe sie fuer die Leviten und die Fremden, fuer die Waisen und die Witwen gegeben, genau nach deinem Gebot, auf das du mich verpflichtet hast. Ich habe dein Gebot nicht uebertreten und habe es nicht vergessen. 26:14 Ich habe in der Trauerzeit nicht davon gegessen. Ich habe nichts davon weggeschafft, als ich unrein war. Ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Ich habe auf die Stimme des Herrn, meines Gottes, gehoert. Ich habe alles so gehalten, wie du es mir zur Pflicht gemacht hast. 26:15 Blick von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, herab, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du es unseren Vaetern geschworen hattest, das Land, wo Milch und Honig fliessen. [28,8] 26:16 Der Grund, das Gesetz zu halten: der Bund: Heute, an diesem Tag, verpflichtet dich der Herr, dein Gott, diese Gesetze und die Rechtsvorschriften zu halten. Du sollst auf sie achten und sie halten mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele. [5,1] 26:17 Heute hast du der Erklaerung des Herrn zugestimmt. Er hat dir erklaert: Er will dein Gott werden, und du sollst auf seinen Wegen gehen, auf seine Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften achten und auf seine Stimme hoeren. [(17-19) 29,12; 2 Sam 7,24 17-19: Diese in H sehr kompakten, die Gesetzessammlung abschliessenden Saetze interpretieren das Gesetz als "Bund" zwischen Gott und Israel. Entsprechend der Struktur von Vertraegen der damaligen Welt nennt jede der beiden Parteien sowohl ihre eigenen Verpflichtungen als auch die der Gegenseite. Hinter den Formulierungen fuer die Verpflichtung Gottes steht die Bundesformel: Ihr seid mein Volk, und ich bin euer Gott (vgl. 29,12).] 26:18 Und der Herr hat heute deiner Erklaerung zugestimmt. Du hast ihm erklaert: Du moechtest das Volk werden, das ihm persoenlich gehoert, wie er es dir zugesagt hat. Du willst auf alle seine Gebote achten; [(18-19) 7,6] 26:19 er soll dich ueber alle Voelker, die er geschaffen hat, erheben - zum Lob, zum Ruhm, zur Zierde -; und du moechtest ein Volk werden, das ihm, dem Herrn, deinem Gott, heilig ist, wie er es zugesagt hat. [28,1.9]