2:1 Der Zug ins Ostjordanland: 2,1-13 Dann wendeten wir uns der Wueste zu, brachen auf und nahmen den Weg zum Schilfmeer, wie es der Herr mir befohlen hatte. Wir umzogen lange Zeit das Gebirge Seir. [(1-25) Num 21,4-20] 2:2 Dann sagte der Herr zu mir: [(2-8) Num 20,14-21] 2:3 Ihr seid jetzt lange genug um dieses Gebirge herumgezogen. Wendet euch jetzt nach Norden! 2:4 Befiehl dem Volk: Ihr werdet jetzt durch das Gebiet von Stammverwandten ziehen, durch das Gebiet der Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen. Wenn sie Furcht vor euch zeigen, dann seid auf der Hut, 2:5 und beginnt keine Feindseligkeiten gegen sie! Von ihrem Land gebe ich euch keinen Fussbreit; denn das Gebirge Seïr habe ich fuer Esau zum Besitz bestimmt. [Apg 7,5] 2:6 Was ihr an Getreide zum Essen braucht, kauft von ihnen fuer Silber; selbst das Trinkwasser beschafft euch von ihnen gegen Silber! 2:7 Der Herr, dein Gott, hatte dich reich gesegnet bei der Arbeit deiner Haende. Er wusste, dass du in dieser grossen Wueste unterwegs warst. Vierzig Jahre lang war der Herr, dein Gott, bei dir. Nichts hat dir gefehlt. [8,4; 28,12; 29,4] 2:8 Wir zogen also weg aus dem Gebiet in der Naehe der Soehne Esaus, unserer Stammverwandten, die in Seïr wohnen, weg vom Weg durch die Araba, von Elat und Ezjon-Geber. Wir wendeten uns (nach Norden) und zogen den Weg zur Wueste Moab entlang. 2:9 Und der Herr sagte zu mir: Begegne Moab nicht feindlich, beginn keinen Kampf mit ihnen! Von ihrem Land bestimme ich dir kein Stueck zum Besitz; denn Ar habe ich fuer die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt. 2:10 Einst sassen dort die Emiter, ein Volk, das gross, zahlreich und hochgewachsen war wie die Anakiter. [10-12: Erklaerender Zusatz (vgl. die Anmerkung zu 1,1-5).] 2:11 Wie die Anakiter galten auch sie als Rafaïter, die Moabiter aber nennen sie Emiter. 2:12 In Seïr sassen einst die Horiter, aber deren Besitz haben die Nachkommen Esaus uebernommen. Als sie vordrangen, vernichteten sie die Horiter und setzten sich an deren Stelle, so wie die Israeliten es mit dem Land taten, das ihnen der Herr zum Besitz bestimmt hatte. 2:13 Und jetzt steht auf, und ueberquert das Tal des Sered! Da ueberquerten wir das Tal des Sered. 2:14 Die Eroberung des Ostjordanlandes: 2,14 - 3,17 Die Zeit, die wir von Kadesch-Barnea an gewandert waren, bis wir das Tal des Sered ueberquerten, betrug achtunddreissig Jahre. So lange dauerte es, bis die Generation der waffenfaehigen Maenner vollstaendig ausgestorben war, so dass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand, wie es ihnen der Herr geschworen hatte. 2:15 Der Herr hatte seine Hand gegen sie ausgestreckt und Verwirrung unter ihnen verbreitet, bis sie ausgestorben waren, so dass sich keiner von ihnen mehr im Lager befand. [Ex 14,24] 2:16 Als alle waffenfaehigen Maenner ausgestorben und tot waren, so dass keiner von ihnen mehr im Volk lebte, 2:17 sagte der Herr zu mir: 2:18 Wenn du heute durch das Gebiet von Moab, durch Ar, ziehst, 2:19 kommst du nahe an den Ammonitern vorbei. Begegne ihnen nicht feindlich, beginne keine Feindseligkeiten gegen sie! Vom Land der Ammoniter bestimme ich dir kein Stueck zum Besitz; denn ich habe es fuer die Nachkommen Lots zum Besitz bestimmt. 2:20 Auch dieses gilt als Land der Rafaïter. Einst sassen die Rafaïter darin. Die Ammoniter nennen sie die Samsummiter, [20-23: Erklaerender Zusatz (vgl. die Anmerkung zu 1,1-5).] 2:21 ein Volk, das gross, zahlreich und hochgewachsen war wie die Anakiter. Der Herr vernichtete die Rafaïter, als die Ammoniter eindrangen. Diese uebernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle. 2:22 Das war das gleiche, was der Herr fuer die Nachkommen Esaus getan hat, die in Seïr sitzen. Als sie vordrangen, vernichtete er die Horiter. Die Nachkommen Esaus uebernahmen ihren Besitz und setzten sich an ihre Stelle. So blieb es bis heute. 2:23 Das gleiche geschah mit den Awitern, die in einzelnen Doerfern bis nach Gaza hin sassen. Die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgewandert waren, vernichteten sie und setzten sich an ihre Stelle. 2:24 Steht auf, brecht auf, und ueberquert das Tal des Arnon! Hiermit gebe ich Sihon, den Koenig von Heschbon, den Amoriter, mit seinem Land in eure Gewalt. Fang an, in Besitz zu nehmen! Bei Sihon sollst du den Kampf beginnen. 2:25 Und ich fange heute an, den Voelkern ueberall unter dem Himmel Schrecken und Furcht vor dir ins Gesicht zu zeichnen. Wenn sie von dir nur hoeren, zittern sie. Sie winden sich vor Angst, wenn sie dich sehen. [11,25; 28,10; Ex 15,14] 2:26 Da sandte ich aus der Wueste Kedemot Boten zu Sihon, dem Koenig von Heschbon, und liess ihm folgendes Abkommen vorschlagen: [(26-37) Num 21,21-25] 2:27 Ich will durch dein Land ziehen. Ich werde mich genau an den Weg halten, ohne ihn rechts oder links zu verlassen. 2:28 Was ich an Getreide zum Essen brauche, wirst du mir fuer Silber verkaufen, auch das Trinkwasser wirst du mir gegen Silber geben. Ich werde nur zu Fuss durchziehen, 2:29 so wie die Nachkommen Esaus, die in Seïr wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, es mir erlaubt haben. (Das soll gelten,) bis ich ueber den Jordan in das Land gezogen bin, das der Herr, unser Gott, uns gibt. 2:30 Doch Sihon, der Koenig von Heschbon, weigerte sich, uns bei sich durchziehen zu lassen. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Kampfgeist gestaerkt und ihm Mut gemacht, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie es inzwischen geschehen ist. 2:31 Zu mir aber sagte der Herr: Hiermit fange ich an. Ich liefere dir Sihon und sein Land aus. Du fang an, in Besitz zu nehmen! Fang mit seinem Land an! 2:32 Sihon rueckte mit seinem ganzen Volk gegen uns aus, um bei Jahaz zu kaempfen. 2:33 Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus. Wir schlugen ihn, seine Soehne und sein ganzes Volk. 2:34 Damals eroberten wir alle seine Staedte. Wir weihten die ganze maennliche Bevoelkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen liessen wir ueberleben. [20,16-18 weihten der Vernichtung: In aelteren Bibeluebersetzungen stand hier und an aehnlichen Stellen das Wort "Bann" oder "bannen", das aber missverstaendlich ist. Gemeint ist die Vernichtung der Bevoelkerung, und es ist dabei ein Wort benutzt, das in frueheren Zeiten Vernichtung aufgrund von Geluebden oder Goetterweisungen bezeichnete. Zur deuteronomischen Kriegstheorie vgl. 20,10-18.] 2:35 Als Beute behielten wir nur das Vieh und das, was wir in den eroberten Staedten gepluendert hatten. 2:36 Von Aroër am Rand des Arnontals und von der Stadt, die im Tal liegt, bis hin nach Gilead gab es keine befestigte Stadt, deren Mauern fuer uns zu hoch waren. Alle hat uns der Herr, unser Gott, ausgeliefert. 2:37 Nur dem Land der Ammoniter hast du dich nicht genaehert, dem gesamten Randgebiet des Jabboktals und den Staedten im Gebirge, also allem, was der Herr, unser Gott, uns verwehrt hatte.