20:1 Schebas Aufstand gegen David: 20,1-22 Damals lebte ein niedertraechtiger Mensch namens Scheba, ein Sohn des Bichri, ein Benjaminiter. Er liess das Widderhorn blasen und rief: Welchen Anteil haben wir an David? Wir haben keinen Erbbesitz beim Sohn Isais. In deine Zelte, Israel! [1 Koen 12,16] 20:2 Da verliessen alle Israeliten Davids Gefolgschaft und folgten Scheba, dem Sohn Bichris. Die Maenner aus Juda aber hielten weiter zu ihrem Koenig, vom Jordan bis nach Jerusalem. 20:3 Als David in sein Haus nach Jerusalem zurueckkehrte, nahm der Koenig die zehn Nebenfrauen, die er zurueckgelassen hatte, um das Haus zu bewachen, und liess sie in Gewahrsam bringen. Er versorgte sie, ging aber nicht mehr zu ihnen, und sie blieben bis zu ihrem Tod eingesperrt - schon zu Lebzeiten des Mannes im Witwenstand. [12,11; 16,21f] 20:4 Der Koenig befahl Amasa: Ruf mir in drei Tagen die Maenner Judas zusammen; dann sei auch du selbst wieder hier! 20:5 Amasa ging, um die Judaeer zusammenzurufen. Aber er versaeumte die Frist, die der Koenig ihm gesetzt hatte. 20:6 Da sagte David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichris, gefaehrlicher als Abschalom. Nimm darum die Knechte deines Herrn mit, und verfolg Scheba, damit er nicht die befestigten Staedte einnimmt und uns die Augen ausreisst. [und uns die Augen ausreisst: Uebersetzung und Bedeutung unsicher.] 20:7 Da zog Abischai mit Joab und den Keretern und Peletern und allen Helden in den Kampf. Sie zogen von Jerusalem aus, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen. [zog Abischai mit Joab: Text korr., vgl. G; H: zogen mit ihm die Maenner Joabs und die . . .] 20:8 Als sie bei dem grossen Stein von Gibeon waren, war Amasa gerade vor ihnen angekommen. Joab trug sein Gewand [seine Kleidung] und darueber einen Gurt fuer das Schwert. Dieses hing so in einer Scheide an seiner Huefte, dass es herausglitt, wenn die Scheide hervorkam. [Text und Sinn unsicher.] 20:9 Joab sagte zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? und griff mit der rechten Hand nach dem Bart Amasas, um ihn zu kuessen. 20:10 Amasa aber achtete nicht auf das Schwert, das Joab in der (linken) Hand hatte, und Joab stiess es ihm in den Bauch, so dass seine Eingeweide zu Boden quollen. Amasa starb, ohne dass Joab ein zweites Mal zustiess. Dann setzten Joab und sein Bruder Abischai die Verfolgung Schebas, des Sohnes Bichris, fort. [1 Koen 2,5] 20:11 Einer von den Leuten Joabs aber blieb bei Amasa stehen und rief: Wer zu Joab haelt und wer zu David gehoert, der folge Joab nach. 20:12 Amasa aber hatte sich in seinem Blut mitten auf der Strasse gewaelzt. Als der Mann sah, dass alle Leute stehenblieben, schaffte er Amasa von der Strasse weg auf das Feld und warf ein Kleidungsstueck ueber ihn, weil jeder, der vorbeikam und ihn sah, stehenblieb. 20:13 Erst nachdem er ihn von der Strasse weggeschafft hatte, zogen alle Maenner vorueber und Joab nach, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen. 20:14 Scheba zog in allen Staemmen Israels umher, bis nach Abel-Bet-Maacha. Alle Bichriter sammelten sich um ihn und folgten ihm. [Alle Bichriter sammelten sich um ihn: Text korr. - Abel-Bet-Maacha: in Nordgalilaea.] 20:15 Als aber die Leute Joabs angekommen waren, schlossen sie ihn in Abel-Bet-Maacha ein; sie schuetteten einen Damm gegen die Stadt auf, der bis an die Mauer heranreichte, und alle Leute, die bei Joab geblieben waren, bemuehten sich, die Mauer zu zerstoeren und zum Einsturz zu bringen. 20:16 Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hoert her! Hoert her! Sagt Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden. 20:17 Er trat zu ihr heran. Die Frau fragte: Bist du Joab? Er antwortete: Ja, ich bin es. Da sagte sie zu ihm: Hoer auf die Worte deiner Magd! Er antwortete: Ich hoere. 20:18 Sie sagte: Frueher pflegte man zu sagen: Man frage doch in Abel an, dann kann man die Sache zu einem (guten) Ende fuehren. 20:19 Wir sind die friedlichsten, treuesten Menschen in Israel. Du aber bist darauf aus, eine Stadt, die fuer Israel (wie) eine Mutter ist, zu vernichten. Warum zerstoerst du das Erbe des Herrn? 20:20 Joab antwortete: Das liegt mir ganz und gar fern: Ich will die Stadt nicht vernichten und zerstoeren. 20:21 So ist es nicht. Vielmehr hat ein Mann aus dem Gebirge Efraim namens Scheba, ein Sohn Bichris, seine Hand gegen den Koenig, gegen David, erhoben. Ihn allein gebt heraus! Dann werde ich von der Stadt abziehen. Die Frau sagte zu Joab: Gib acht, sein Kopf wird dir ueber die Mauer zugeworfen werden. 20:22 Dann redete die kluge Frau mit allen Leuten (in der Stadt), und sie schlugen Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Da liess Joab das Widderhorn blasen, und alle zogen von der Stadt ab und gingen wieder zu ihren Zelten; Joab aber kehrte nach Jerusalem zum Koenig zurueck. 20:23 Die Beamten Davids: 20,23-26 Joab war Befehlshaber des ganzen Heeres der Israeliten, und Benaja, der Sohn Jojadas, war der Befehlshaber der Kereter und Peleter. [1 Koen 4,4.6; (23-26) Kap 8,16-18; 1 Chr 18,14-17] 20:24 Adoniram beaufsichtigte die Fronarbeiten, und Joschafat, der Sohn Ahiluds, war der Sprecher des Koenigs. 20:25 Schewa war Staatschreiber, und Zadok und Abjatar waren Priester. 20:26 Auch der Jairiter Ira war Davids Priester.