10:1 Die Geschichte von Davids Thronfolge: [10,1 - 20,26; 1 Koen 1,1 - 2,46] Der Krieg mit den Ammonitern und den Aramaeern: 10,1-19 Als darauf der Koenig der Ammoniter starb und sein Sohn Hanun an seiner Stelle Koenig wurde, [(1-19) 1 Chr 19,1-19] 10:2 sagte David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, mein Wohlwollen zeigen, so wie sein Vater mir sein Wohlwollen gezeigt hat. Und David schickte eine Gesandtschaft zu ihm und liess ihm durch seine Diener sein Beileid zum Tod seines Vaters aussprechen. Als die Diener in das Land der Ammoniter kamen, [1 Sam 11,1] 10:3 sagten die Fuersten der Ammoniter zu Hanun, ihrem Herrn: Will David wirklich deinen Vater vor deinen Augen ehren, weil er Leute schickt, die dir sein Beileid aussprechen sollen? Hat David seine Diener nicht viel eher zu dir geschickt, um die Stadt zu durchforschen und auszukundschaften und sie dann verwuesten zu lassen? 10:4 Darauf liess Hanun die Diener Davids festnehmen, ihnen die Haelfte des Bartes abscheren und ihnen die Kleider zur Haelfte abschneiden, bis zum Gesaess herauf. So schickte er sie weg. 10:5 Als man David das meldete, schickte er ihnen jemand entgegen und liess ihnen, weil sie so schwer geschaendet waren, sagen: Bleibt in Jericho, und kehrt erst zurueck, wenn euer Bart wieder gewachsen ist. 10:6 Als die Ammoniter merkten, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, schickten sie (Boten) und warben die Aramaeer von Bet-Rehob und von Zoba an, zwanzigtausend Mann Fussvolk, ausserdem den Koenig von Maacha mit tausend Mann und die Leute von Tob mit zwoelftausend Mann. [Die aramaeischen Staedte liegen noerdlich der Jordanquellen und im noerdlichen Ostjordanland.] 10:7 David erfuhr davon und schickte Joab mit dem ganzen Heer, allen kriegstuechtigen Maennern, hin. 10:8 Die Ammoniter rueckten aus und stellten sich vor dem Stadttor zum Kampf auf, waehrend die Aramaeer von Zoba und Rehob und die Leute von Tob und Maacha jeweils fuer sich draussen auf dem freien Feld standen. 10:9 Als Joab sah, dass ihm ein Angriff von vorn und von hinten drohte, traf er eine Auswahl aus den Kerntruppen Israels und stellte sie gegen die Aramaeer auf. 10:10 Den Rest des Heeres unterstellte er seinem Bruder Abischai, damit er sie den Ammonitern gegenueber aufstelle. 10:11 Joab sagte: Wenn die Aramaeer staerker sind als ich, dann komm du mir zu Hilfe! Wenn die Ammoniter staerker sind als du, dann werde ich dir zu Hilfe kommen. 10:12 Sei tapfer! Wir wollen mutig fuer unser Volk und fuer die Staedte unseres Gottes kaempfen. Der Herr aber moege tun, was er fuer recht haelt. 10:13 Da griff Joab mit seinen Leuten die Aramaeer an, und diese ergriffen die Flucht vor ihm. 10:14 Als die Ammoniter sahen, dass die Aramaeer flohen, ergriffen auch sie die Flucht vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurueck. Joab kehrte nach dem Kampf gegen die Ammoniter nach Jerusalem zurueck. 10:15 Die Aramaeer sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, aber sie sammelten sich wieder. 10:16 Hadad-Eser schickte Boten und liess die Aramaeer, die diesseits des Stroms wohnten, ausruecken. Sie kamen nach Helam, an ihrer Spitze Schobach, der Oberbefehlshaber Hadad-Esers. [diesseits, woertlich: jenseits; gemeint ist das Gebiet westlich des Eufrat (vgl. 1 Koen 5,4). "Jenseits des Stroms" ist in assyrischen Texten, vor allem in der Perserzeit, das Gebiet der westlichen Provinzen.] 10:17 Als man das David meldete, versammelte er ganz Israel, ueberschritt den Jordan und kam nach Helam. Die Aramaeer nahmen David gegenueber Aufstellung und eroeffneten den Kampf gegen ihn. 10:18 Doch sie mussten vor den Israeliten fliehen. David vernichtete siebenhundert aramaeische Kriegswagen und toetete vierzigtausend Reiter. Auch Schobach, den Oberbefehlshaber des Heeres, schlug er nieder, so dass er an Ort und Stelle starb. 10:19 Die Koenige, die Hadad-Esers Vasallen waren, sahen nun ein, dass sie von den Israeliten besiegt waren. Sie schlossen Frieden mit den Israeliten und unterwarfen sich ihnen. Von da an fuerchteten sich die Aramaeer, den Ammonitern noch weiter zu helfen.