12:1 Samuel sagte zu ganz Israel: Ihr wisst, ich habe in allem, was ihr mir gesagt habt, auf euch gehoert und einen Koenig bei euch eingesetzt. [8,6; 11,15] 12:2 Seht, hier ist nun der Koenig, der vor euch in den Krieg ziehen wird. Ich selbst bin alt und grau geworden, und meine Soehne leben ja mitten unter euch. Von meiner Jugend an bis zum heutigen Tag bin ich vor euch hergegangen. 12:3 Hier stehe ich; antwortet mir in Gegenwart des Herrn und seines Gesalbten: Wem habe ich je ein Rind weggenommen? Wem habe ich einen Esel weggenommen? Wen habe ich uebervorteilt, wen ungerecht behandelt? Von wem habe ich Bestechungsgeld angenommen und habe beide Augen zugedrueckt? Ich will es euch zurueckerstatten. 12:4 Sie antworteten: Du hast uns weder uebervorteilt noch ungerecht behandelt, noch hast du von jemand etwas angenommen. 12:5 Er sagte zu ihnen: Der Herr ist Zeuge euch gegenueber, und auch sein Gesalbter ist heute Zeuge dafuer, dass ihr mir nichts vorwerfen koennt. Sie erwiderten: Sie sind Zeugen. [dass ihr mir nichts vorwerfen koennt, woertlich: dass ihr in meiner Hand nichts gefunden habt.] 12:6 Und Samuel sagte zum Volk: Der Herr ist es gewesen, der Mose und Aaron erschaffen und eure Vaeter aus Aegypten heraufgefuehrt hat. 12:7 Tretet nun zu mir, damit ich mit euch vor den Augen des Herrn ins Gericht gehe und euch alle Wohltaten des Herrn vorhalte, die er euch und euren Vaetern erwiesen hat. [euch vorhalte: ergaenzt nach G.] 12:8 Als Jakob nach Aegypten gekommen war und die Aegypter eure Vaeter unterdrueckten und sie zum Herrn schrien, da sandte der Herr Mose und Aaron. Sie fuehrten eure Vaeter aus Aegypten heraus und gaben ihnen Wohnsitze an diesem Ort. [Ex 3,7f und die Aegypter eure Vaeter unterdrueckten: ergaenzt nach G.] 12:9 Eure Vaeter aber vergassen den Herrn, ihren Gott. Da verkaufte er sie an Sisera, den Feldherrn von Hazor, an die Philister und an den Koenig von Moab, und diese fuehrten Krieg gegen sie. [Ri 4,2; 10,7; 13,1; 3,12] 12:10 Da schrien sie zum Herrn und sagten: Wir haben gesuendigt; denn wir haben den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient. Befrei uns jetzt aus der Gewalt unserer Feinde; wir wollen wieder dir dienen. [Ri 10,10] 12:11 Darauf sandte der Herr Jerubbaal, Barak, Jiftach und Samuel und befreite euch aus der Gewalt eurer Feinde ringsumher, so dass ihr in Sicherheit leben konntet. [Ri 6,14; 11,29; Hebr 11,32 Bedan: G und S lesen Barak.] 12:12 Als ihr aber saht, dass Nahasch, der Koenig der Ammoniter, gegen euch ausrueckte, sagtet ihr zu mir: Nein, ein Koenig soll ueber uns herrschen!, obwohl doch der Herr, euer Gott, euer Koenig ist. [11,1f; 8,19] 12:13 Seht, hier ist euer Koenig, den ihr verlangt und den ihr euch erwaehlt habt. Ja, der Herr hat euch einen Koenig gegeben. 12:14 Wenn ihr den Herrn fuerchtet und ihm dient, wenn ihr auf seine Stimme hoert und euch seinem Befehl nicht widersetzt, wenn sowohl ihr als auch der Koenig, der ueber euch herrscht, dem Herrn, eurem Gott, folgt (dann geht es euch gut). 12:15 Wenn ihr aber nicht auf die Stimme des Herrn hoert und euch seinem Befehl widersetzt, dann wird die Hand des Herrn gegen euch (ausgestreckt) sein wie gegen eure Vaeter. 12:16 Nun tretet her, und seht die grosse Tat mit an, die der Herr vor euren Augen vollbringen wird. 12:17 Ist jetzt nicht gerade Weizenernte? Ich werde zum Herrn rufen, und er wird Gewitter und Regen schicken. So werdet ihr erkennen und einsehen, wie gross euer Unrecht in den Augen des Herrn ist, das ihr dadurch begangen habt, dass ihr fuer euch einen Koenig verlangt habt. [Gewitter und Regen gibt es in der Erntezeit in Palaestina aeusserst selten.] 12:18 Samuel rief zum Herrn, und der Herr schickte noch am gleichen Tag Gewitter und Regen. Da geriet das ganze Volk in grosse Furcht vor dem Herrn und vor Samuel, 12:19 und alle sagten zu Samuel: Bete fuer deine Knechte zum Herrn, deinem Gott, damit wir nicht umkommen; denn wir haben all unseren Suenden noch die Bosheit hinzugefuegt, einen Koenig fuer uns zu verlangen. 12:20 Samuel erwiderte dem Volk: Fuerchtet euch nicht! Ihr habt all dieses Boese getan; doch weicht (von nun an) nicht mehr von der Nachfolge des Herrn ab, und dient dem Herrn mit ganzem Herzen! 12:21 Weicht ja nicht ab, und folgt nicht den nichtigen (Goettern), die nichts nuetzen und nicht retten koennen, weil sie nichtig sind. 12:22 Um seines grossen Namens willen wird der Herr sein Volk nicht verstossen; denn er hat sich entschlossen, euch zu seinem Volk zu machen. 12:23 Auch ich weise es weit von mir, mich am Herrn zu versuendigen, und hoere deshalb nicht auf, fuer euch zu beten; ich werde euch den guten und geraden Weg weisen. 12:24 Nur fuerchtet den Herrn, und dient ihm treu und von ganzem Herzen! Denn ihr seht, welch grosse Dinge er an euch getan hat. 12:25 Wenn ihr aber wieder Boeses tut, dann werdet sowohl ihr als auch euer Koenig dahingerafft werden.