Partitionierung Eine Festplatte partitionieren! Fuer einen Anfaenger eine furchtbare Vorstellung, aber keine Panik! So schlimm ist es nicht :) Wenn du allerdings eine Partition mit einem alternativen Betriebssystem hast und du einfach die Einstellungen fuer diese Partition veraenderst, hast du ein grosses Problem (es sei denn, du willst Windows ganz loswerden!). Zuerst: Trenne dich von dem Gedanken, dass die erste Partition auf der ersten Platte C: heisst! Wenn du auf Laufwerksbuchstaben nicht verzichten willst, dann bist du hier falsch und solltest http://www.microsoft.com besuchen. Du liest weiter? Na gut :) SuSEs YaST2 kann dir bei der Partitionierung helfen, jedoch kann es durchaus recht erfahrungsreich sein, die Platte selbst zu partitionieren. Wichtig ist folgendes: Der Betriebssystemkern muss innerhalb der ersten 1024 Zylinder deiner Startplatte sein (zumindest bis einschliesslich SuSE 7.0). Dazu gibt es einen kleinen Kniff: Du legst als allererste Partition eine etwa 10 MB grosse Partition an. Diese Partition wird nach /boot gemountet. Wie du deine restlichen Partitionen anlegst, haengt vom Einsatz des Rechners ab. Zuerst aber ein Ausflug in das Dateisystem eines UNIX-Rechners: Laufwerksbuchstaben gibt es nicht! Das ist wichtig :)! Stattdessen ist das System wie ein Baum aufgebaut. Ganz oben ist die Wurzel (allen Uebels), kenntlich gemacht durch einen /. Von / aus geht es in die weiteren Verzeichnisse, also: / _______________________|_____________________ | | | | tmp home bin usr _________|_____ _______|_____________ | | | | | fred barni bin lib include (das ist nur ein Auszug aus dem Verzeichnisbaum) Als Trennzeichen zwischen den Verzeichnisnamen wird der "/" verwendet. Um also in Freds Benutzerverzeichnis zu kommen, gilt der Pfad /home/fred. Der Vorteil dieser Strategie: Man ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von moeglichen Laufwerken angewiesen, denn das Verzeichnis /home kann durchaus auf einem anderen Rechner liegen und ist ueber ein Netzwerk in diesen Baum eingebunden worden (dazu sagt man auch "mounten", montieren). Nur / und ggf. /boot (der Lagerort des Kernels) muss auf dem eigenen Rechner vorhanden sein. Ansonsten kann man eigentlich alles auf andere Rechner auslagern (es gibt noch weitere Verzeichnisse, die zum Start wichtig sind, aber das Thema ist auch fuer Experten). Ein Server z.B. braucht fuer die Hauptpartition (dort, wo die meiste Software fuer das Betriebssystem liegt) / etwa 400 MB. Die Benutzer duerfen gerne eine eigene Partition bekommen (diese wird nach /home gemountet). Eine Server-Struktur sieht z.B. so aus: Filesystem 1024-blocks Used Available Capacity Mounted on /dev/hda1 1018298 673265 292422 70% / /dev/hda4 1934676 1533176 301496 84% /home /dev/hda3 1018329 422000 543717 44% /samba In dem Rechner ist eine Platte, die in 4 Partitionen unterteilt wurde (hda2 ist eine Auslagerungspartition). Eine etwas chaotischere Partitionierung einer Workstation: Filesystem 1024-blocks Used Available Capacity Mounted on /dev/hdb1 2974519 2226455 594244 79% / /dev/hdb3 987251 739214 197031 79% /home /dev/hda1 297603 134372 147861 48% /home/hauke/src /dev/hda3 868535 808750 13417 98% /develop Bei beiden Rechnern gibt es keine /boot-Partition, da bei der Einrichtung auf eine richtige "Lagerung" des Kernels geachtet wurde. Bei der Workstation sieht man auch, dass die zweite Platte als Startplatte verwendet wird. Man muss also nicht auf C: sein System installieren. Wie gesagt, man kann keine genaue Angabe bzgl. Partionierungen machen. Es koennen nur Vorschlaege gemacht werden und wird es irgendwann einmal eng auf der Platte, haengt man (im wahrsten Sinne des Wortes) eine neue Platte in die Kiste und mountet die entsprechend :) .